Schauspiel Das Böse im eigenen Fallstrick: „Der Richter und sein Henker“ auch in Worms

Achmed Ole Bielfeldt als Tschanz (li.) mit Franz-Joseph Dieken in der Rolle des Kommissars Bärlach.
Achmed Ole Bielfeldt als Tschanz (li.) mit Franz-Joseph Dieken in der Rolle des Kommissars Bärlach.

Neben Brecht und Max Frisch hat kaum ein Bühnenautor das Theater der Nachkriegszeit so geprägt wie Friedrich Dürrenmatt. Bühnentauglich sind aber offenkundig auch seine ebenso legendären Kriminalromane.

Das Altonaer Theater tritt in Worms dazu mit einem Klassiker den Beweis an.„Der Richter und sein Henker“ lebt dabei wie Dürrenmatts Stücke von der feinen Raffinesse des Plots und seiner überraschenden Pointe.

Es geht um den Mord an einem Polizisten. Die Ermittlungen übernimmt der kranke, kurz vor der Pensionierung stehende Kommissar Bärlach, der sich vom jungen Polizisten Tschanz unterstützen lässt.

Kommissar geht selbst über Leichen

Ein Hauptverdächtiger ist schnell gefunden, ein gewisser Gastmann – für Bärlach kein Unbekannter: Seit vierzig Jahren haben die beiden eine Wette laufen. Gastmann behauptete damals, dass sich ein Verbrechen so perfekt ausführen ließe, dass es nie aufgeklärt oder bestraft werden könne. Und er begeht tatsächlich Verbrechen, die Bärlach ihm nie nachweisen kann. Der neue Fall gibt ihm nun dazu eine letzte Chance. Dafür aber muss der Kommissar über Leichen gehen. Am Ende wird das Böse nicht besiegt, aber mit den eigenen Waffen geschlagen.

Das Altonaer Theater ist – getreu dem Motto „Wir spielen Bücher“ – darauf spezialisiert, Literatur auf die Bühne zu übertragen. Für Dürrenmatts legendären Kriminalroman hat Mathias Schönsee die Textfassung geschaffen und Regie geführt – „… in kurzen Sequenzen, skurril anmutenden Tableaus und eindringlichen Bildern“, so das Hamburger Theaterhaus.

„Der Richter und sein Henker“, Do 1.2., 20 Uhr, Worms, Das Wormser, Sa 3.2., 20 Uhr: Idar-Oberstein, Stadttheater; ticket-regional.de

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