Kunst des 20. Jahrhunderts Ausstellung in Ludwigshafen: Piet Mondrian und die Folgen seiner künstlerischen Revolution
Selten hat ein Künstler so sehr die Wege der Gestaltung beeinflusst wie der schillernde niederländische Konstruktivist oder – wie er sich nannte – Neo-Plastizist, der aus der Reduktion auf Primärfarben und schwarze Linien die streng geometrische Formensprache erfand, die seinen Namen verewigt hat. Obwohl zu seiner Zeit für viele schwer zugänglich, ist kein anderes künstlerisches Idiom so tief eingedrungen in die Bildhaftigkeit ihrer Zeit und der Nachwelt – in Mode, Werbung, Verpackungsdesign, Möbelgestaltung, Architektur und natürlich Kunst, die ihn reich zitiert und kopiert hat. Sein Einfluss reicht weit, auch das Bauhaus empfing von ihm maßgebliche Impulse.
Hochabstrakter Neoplastizismus
Piet Mondrian, theosophisch beeinflusst, kam im Durchlauf impressionistischer Anfänge zum Kubismus Picassos und Braques, bevor er in den 1920er-Jahren seinen hochabstrakten Neoplastizismus entwickelte.
Die Ausstellung im Hack-Museum bietet mit über 130 medienübergreifenden Kunstwerken und Objekten einen Einblick in die 100-jährige Auseinandersetzung mit Mondrian und die Weiterentwicklung seines Neoplastizismus: von der Entstehung im Kontext der De-Stijl-Bewegung, der Gruppen Cercle et Carré und Abstraction Création in Paris sowie der Rezeption in Nord- und Südamerika über den Mondrian-Style in der Mode sowie den Einfluss von neoplastischen Gestaltungsprinzipien auf die angewandte Kunst wie auf Positionen und Stilistiken der Gegenwartskunst.
Auch Baselitz, Schwitters und andere zu sehen
Die Ausstellung wurde vom Kunstmuseum Wolfsburg konzipiert und mit dem Hack-Museum in Ludwigshafen realisiert. Zu sehen sind neben Werken von Mondrian selbst Arbeiten von John Baldessari, Georg Baselitz, Max Bill, Joachim Grommek, Alfred Hrdlicka, Anselm Kiefer, Matthieu Mercier, Kurt Schwitters und vielen anderen.
„Re-Inventing Piet: Mondrian und die Folgen“, Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, 9.9.23-21.01.24; Vernissage: Fr 8.9., 18 Uhr; geöffnet Di, Mi, Fr 11-18, Do 11-20, Sa, So 10-18 Uhr; Info: www.wilhelmhack.museum