Sudelbuch Eine Satire über strahlende Pilze, ein fehlendes Endlager und digitale Unbildung

Kernkraft:

Pilze in Becquerel-Soße

Das Bundesamt für Strahlenschutz („Lüge!“) warnt vor wildgewordenen Pilzen („Systemling!“), nein, natürlich vor Wildpilzen. Die seien oft („Clown!“) beim Rundfunk beschäftigt, äh, radioaktiv belastet, und zwar mit („Fake news!“) Covid-19, sorry, mit Cäsium-137 aus dem Reaktor-Unfall bei („Schwätzer!“) Playmobil, pardon, Tschernobyl. Wer trumpetet denn da immer rein? Das ist doch kein TV-Duell! Also, noch mal: Gerade in Süddeutschland strahlen Maronenröhrlinge, Gelbstielige Trompetenpfifferlinge und Reifpilze oft wie Heizpilze. So viele Geiger pro Sekunde kann man gar nicht zählen. Kernenergie: sicher und sauber (hier bitte Zwischenruf einfügen).

Strahlkraft:

Endlagerkoller

Immerhin, der Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung liegt vor. Bedauerlicherweise sieht er aus, als wäre ein hyperaktiver Schimpanse mit Wachsmalstiften über eine Deutschlandkarte hergefallen. Die Hälfte des Landes ist demnach potenziell als Ruhestätte für Castor-Behälter geeignet. Ein wenig Differenzierung hätte man sich da schon erhofft. Die zumindest kommt aus Bayern, das – leider, leider – sooo gern weiterhelfen würde, aber bekanntlich überhaupt keine stillen Örtlichkeiten für toxische Stoffe frei hat. Man wisse ja nicht mal, wohin mit Dobrindt und Scheuer. Wie wäre es mit dem Chiem-GAU?

Lehrkraft:

Digital naiv

In der neuen Pisa-Studie belegt Deutschland bei der digitalen Aus- und Wegbildung von Lehrern Platz 76 von 78 Ländern, also vor Malawi und hinter Haiti, sofern die untersucht worden wären. Das ist so schlecht, da hilft nur eine bayerische Wildpilzpfanne.

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