Sudelbuch Eine Satire über Bildung, Diäten und Fähigkeiten

Pandemiefolgen:

No future

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, das verbale Kuschelkissen der Republik, hat Deutschlands Schülern für ihre Geduld in der Pandemie gedankt. Dafür, dass sie auf vieles verzichteten. Auf bessere Noten, wichtiges Wissen, gute Abschlüsse, Ausbildungsplätze, solche Kinkerlitzchen eben. OK Boomer. No prob, Bob. Gern geschehen. Und nu, Scheff? Hast du mal ’nen Euro?

Populismus:

Nicht mit uns

Doch nicht allein die Schülerschaft verzichtete freudig, sondern auch die AfD – darauf, die Diätenerhöhung für rheinland-pfälzische Landtagsabgeordnete abzunicken. Die standhaften Abweichler werden gewiss die Annahme der ungebührlichen Gabe verweigern. Alternativ schlagen wir vor, das zu viel gezahlte Geld gemeinnützig zu verwenden, zum Beispiel für das Anne Frank Zentrum (Spendenkonto DE76 1002 0500 0003 2995 05), den Förderverein der Euthanasie-Gedenkstätte Hadamar (Spendenkonto DE 38511500180040453631) oder den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (DE23 5204 0021 0322 2999 00).

Personalpolitik:

Mit Maß und Ziel

Keinesfalls verzichten wir darauf, künftig die richtige Person an die richtige Stelle zu setzen. Hans-Georg Maaßen wird erneut Chef des Verfassungsschutzes. Wolfgang Kubicki wird Bundesbeauftragte für Frauen und Gedöns. Karl Lauterbach macht Stadionsprecher in Wembley. Annalena Baerbock schreibt ein Buch über wissenschaftliches Zitieren. Erika Steinbach übernimmt das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge. Oskar Lafontaine zieht in die Pfalz. Und Audi Scheuer bleibt Bundesverkehrtminister.

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