1. FC Kaiserslautern FCK: Wende oder Ende

Der 1. FC Kaiserslautern steht in der Dritten Liga auf einem Abstiegsplatz. Die Spiele in Jena und Braunschweig sind richtungsweisend.
Der 1. FC Kaiserslautern kann nur ein Ziel haben: die Rückkehr in die Zweite Fußball-Bundesliga. Nach sieben Spieltagen droht die Mannschaft das Ziel aus den Augen zu verlieren. Der Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze beträgt neun beziehungsweise sieben Punkte. Ein glücklicher, aber verdienter Sieg gegen 1860 München, zwei Niederlagen, eine gegen Preußen Münster mit Pech eingehandelt, eine in Halle mit desaströser Leistung und mangelhafter Einstellung verdient, und vier Remis stehen in der Bilanz. Der Punkt in Großaspach wurde von Spielern und Verantwortlichen schöngeredet – zwei Zähler wurden verschenkt. Das Remis gegen Karlsruhe war leistungsgerecht. Pech mit zwei spielentscheidenden Fehlentscheidungen hatte der FCK beim 1:1 in Zwickau. Beim 3:3 gegen Fortuna Köln bewies die Mannschaft nach dem 0:2 Moral, vermasselte aber zu viele hochkarätige Chancen und verspielte auch durch die Fehler von Torhüter Jan-Ole Sievers den Sieg. Die Ergebniskrise lässt den Druck auf Trainer Michael Frontzeck wachsen. Frontzeck weiß, wie jeder Trainer, der auf dem Lauterer Schleudersessel Platz nimmt, dass nach dem Fehlstart mit jedem nicht gewonnenen Spiel die Kündigung näher rückt. Das Spiel gegen Fortuna Köln mit seiner dramatischen Geschichte – 0:2, 2:2, 3:2 – hätte der auch emotionale Wendepunkt sein können. Am Ende standen eine gefühlte Niederlage und ein Trainer, der sich von einem Reporter des Fachmagazins „Kicker“ verunglimpft wähnt und dessen Fragen nicht mehr beantworten will. Dass sich Frontzeck, in der Berufsehre verletzt, wehrt – sein gutes Recht. Sein Boykott – in einer Pressekonferenz bei einer sachlichen Frage nach Sievers’ Fehlern – aber war kein kluger Schachzug. Sportvorstand Martin Bader steht zu seinem Trainer, wird den Vorgang aber intern besprechen. Hoffnung machte die Leistungssteigerung in der Offensive, wo der spielintelligente Julius Biada als Vorbereiter und Torschütze einen Schritt voran tat. Traumhaft der verwandelte Freistoß von Theo Bergmann. Da schien der FCK über den Berg … Zwei Auswärtsspiele folgen: am Samstag beim FC Carl Zeiss Jena, am Dienstag bei Mitabsteiger Eintracht Braunschweig. Schlüsselspiele, um den Anschluss zu schaffen. Schlüsselspiele – auch für den Trainer, der für Fleiß und Bodenhaftung steht. Die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft stimmt – das zeigte auch die Aufholjagd am Montag. Konstanz auf der Position ist wichtig – und würde dem FCK gut tun.
