1. FC Kaiserslautern FCK gewinnt nach großem Kampf glücklich 2:1 in Braunschweig
Verdient oder glücklich? Michael Frontzeck, dem neuen Trainer des 1. FC Kaiserslautern, war’s egal. Hauptsache gewonnen!
„Wenn 1000 Leute aus Kaiserslautern am Sonntagmittag nach Braunschweig kommen und zeigen, dass sie noch dran glauben, das habe ich der Mannschaft so gesagt, dann müsst ihr das auch – und das haben alle auch getan“, lobte Frontzeck den großen Kampfgeist seiner Mannschaft. Sie versäumte, nach der Pausenführung durch zwei Treffer des spielstarken Vorarbeiters Lukas Spalvis mit einem dritten Tor alles klarzumachen.
Glück in der Schlussphase
Osayamen Osawe fehlte bei guten Gelegenheiten (41., 61.) Fortune im Abschluss oder nach tollem Konter der Blick für den frei stehenden Spalvis (57.). So gerieten die Lauterer unter Druck, als Eintracht-Coach Torsten Lieberknecht („Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren“) seine Offensive gleich nach der Pause mit Özkan Yildirim, Onur Bulut und später mit Christoffer Nyman belebte. Glück für den FCK, dass ein Distanzschuss Ken Reichels an die Latte klatschte (88.). In der Nachspielzeit köpfte Christoph Moritz einen Schuss von Steve Breitkreuz kurz vor der Linie weg, das Tor war verwaist. „Wir haben 60 Minuten richtig gut gespielt, in der Schlussphase aber hatten wir Glück“, sagte Moritz. Gut gemacht hat’s Jan-Ole Sievers, der für den gesperrten Marius Müller im FCK-Tor stand. Sievers hielt den FCK in der kritischen Anfangsphase im Spiel, drehte Jan Hochscheidts kernigen 18-Meter-Abschluss zur Ecke (3.). Eine Minute später strich ein Schuss des Braunschweiger Fan-Lieblings Domi Kumbela knapp an Sievers’ Tor vorbei. In der 17. Minute meisterte Sievers einen Abdullahi-Schuss. Klasse die Fußabwehr des 22-jährigen Schlussmanns nach Yildirim-Konter und Abdullahi-Knaller (60.). In der 67. Minute scheiterte Yildirim am Lauterer Keeper, den Suleiman Abdullahi fünf Minuten später aber überwand – 1:2 (72.).
Führung mit der ersten Chance
Der FCK hatte seine erste Chance zur Führung genutzt. Abdullahi ließ sich die Kugel vom starken Phillipp Mwene abjagen, der bediente per Hacke Brandon Borrello, dessen Flanke Spalvis per Kopf zum 1:0 verwertete (5.). Osawe nach Mwene-Flanke (31.) war aus zwei Metern nah dran an seinem ersten Saisontor, zwei Minuten später schlug Steffen Nkansah seinen Kopfball nach einem Freistoß von Ruben Jenssen von der Torlinie. Wie schon beim Führungstor leistete der emsige Borrello auch beim zweiten Treffer die Vorarbeit, Spalvis traf aus dem Gewühl. „Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel gemacht“, sagte der Torschütze. Nach 62 Minuten hatte Halil Altintop, am Mittwoch kurz vor Ladenschluss eingekauft, Jenssen abgelöst. Sehr engagiert, abgesehen von einem Fehlpass spielerisch ganz stark, tat Altintop der Mannschaft sofort sehr gut. „Nach gut elfeinhalb Jahren wieder das FCK-Trikot zu tragen, ist für mich eine Riesenehre“, betonte der agile 35-Jährige, „wir haben uns am Freitagabend alle zusammengesetzt, und man hat gemerkt, dass wir uns was vorgenommen haben.“
Callsen-Bracker stützt Abwehr
Altintops alter Augsburger Spezi Callsen-Bracker war die große Stütze in der Defensive. „Das war ein sehr gutes Spiel von uns“, resümierte der Abwehrhüne, der seinen Torwart lobte: „Er hat seinen Job sehr, sehr gut gemacht.“ Sievers gab sich nach seinem Startelf-Debüt in der Zweiten Liga bescheiden. „Es war vor allem wichtig“, sagte er, „dass wir den Sieg nicht mehr aus der Hand gegeben haben“. So spielten sie Eintracht Braunschweig: Fejzic - Teigl, Valsvik, Breitkreuz, Reichel - Nkansah (46. Bulut), Hochscheidt, Schönfeld (46. Yildirim), Abdullahi - Hofmann (63. Nyman), Kumbela 1. FC Kaiserslautern: Sievers - Mwene, Callsen-Bracker, Vucur, Guwara - Borrello, Moritz, Seufert (85. Ziegler), Jenssen (62. Altintop) - Osawe, Spalvis (88. Andersson) Tore: 0:1 Spalvis (5.), 0:2 Spalvis (35.), 1:2 Abdullahi (72.) Gelbe Karten: Nkansah, Teigl - Seufert (3), Jenssen (2) Beste Spieler: Breitkreuz, Abdullahi, Yildirim - Spalvis, Callsen-Bracker, Mwene Zuschauer: 20.550 Schiedsrichter: Sather (Grimma).