1. FC Kaiserslautern Dieser Schuss muss sitzen
Wer – wie der 1. FC Kaiserslautern – aufsteigen will und zur Halbzeit der Saison als Tabellenzehnter weit hinter der Musik herhinkt, hat viel, wenn auch nicht alles falsch gemacht. Dem Trainer, der die Mannschaft der Zukunft nicht nur formen, sondern nach oben führen sollte, wurde das Vertrauen nach 17 Spielen, in denen nur 21 Punkte geholt wurden, entzogen. Michael Frontzecks Kredit, beim Anhang von Anfang an gegen null tendierend, war schon vor dem 0:5-Debakel in Unterhaching aufgebraucht. FCK-Sportchef Martin Bader, der Frontzeck als Nachfolger Jeff Strassers installiert hatte, reagierte, entzog dem 54-Jährigen das Vertrauen, weil er sah und spürte, dass nichts mehr ging. Der zarte Aufschwung hatte sich ins Gegenteil verkehrt, die Mannschaft irrte kopflos ins Verderben. Am Ende ließ sie den Trainer im Stich, der offenbar auch auf taube Ohren stieß. „Ich bin nicht zufrieden mit der Punktzahl und der Platzierung! Wir sind besser als Platz zehn. Das möchten wir auch sehen“, sagte Bader am Montag. Der Geschäftsführer Sport hat den Kader zu verantworten, er sieht mehr Möglichkeiten, mehr Format. Auch deshalb wechselte er den Trainer, setzt auf Hildmanns Frische, seinen Elan. Der Schuss muss sitzen ... „Wir werden versuchen, noch so viele Spiele zu gewinnen wie nur möglich. Das werden wir einfordern“, betont der Sportchef, der sich beim 1:0-Arbeitssieg in Meppen am Kampfgeist der Mannschaft erfreute. „Wie sich Hesl und Kraus nach dem letzten abgeblockten Ball angesprungen haben, das hat die Lust gezeigt, zusammen zu gewinnen, Erfolg zu haben“, zeigt sich Bader überzeugt vom guten Geist in der Mannschaft. „Ich glaube an Mentalität, Qualität und Charakter der Mannschaft“, unterstreicht der Sport-Geschäftsführer, der darauf baut, dass der neue Trainer Sascha Hildmann seine Kämpfernatur auf die Truppe zu übertragen weiß. Problematisch werden kann, dass Kapitän Florian Dick keinen Stammplatz mehr hat. Fraglos müssen routinierte Kräfte wie Christoph Hemlein und Julius Biada zulegen. Hendrick Zuck ist selbstkritisch genug, sich einzugestehen, dass unterm Strich mehr stehen muss. Timmy Thiele lag zuletzt ganz schief, der erhoffte Torjäger ist er bisher nicht. Einige Wochen schien es, als könne Jan Löhmannsröben als Passgeber Thiele in die Erfolgsspur bringen, dann stürzte aber auch Löhmannsröben in ein Leistungsloch.