1. FC Kaiserslautern Betze-Geflüster: Ein Rauswurf als Glücksfall
Ein Spiel wie jedes andere. Sagt Sascha Hildmann jedenfalls. Der Cheftrainer des 1. FC Kaiserslautern begegnet mit seiner großen Liebe heute (14 Uhr) im Fritz-Walter-Stadion der SG Sonnenhof Großaspach. Die hat ihn am 5. Oktober 2018 „gefeuert“. Was damals schmerzte, verdammt weh tat, erwies sich zwei Monate später als großes Glück für den „Lauterer Bu“: Hildmann wurde Nachfolger Michael Frontzecks. „Nein, es ist kein besonderes Spiel für mich. Ich bin jetzt Trainer in Kaiserslautern und bin sehr froh darüber“, beteuert der 46-Jährige, der die Mannschaft der Aspacher natürlich sehr gut kennt. Hildmann weiß um die Stärken der SG im Umschaltspiel, er weiß um die Schnelligkeit von Philipp Hercher und Makana Baku, er lobt die Klasse von Sebastian Bösel in der Zentrale und rechnet auch mit dem Einsatz des routinierten Timo Röttger, Torschütze beim 1:1 im Hinspiel. „Kevin Broll ist ein sehr guter Torhüter“, attestiert Hildmann und sieht sich mit vielen Trainerkollegen in Übereinstimmung. An einer anonymen Umfrage des „Netzwerks Dritte Liga“, ein Gemeinschaftsprodukt von regionalen Tageszeitungen, zu der auch die Sportredaktion der RHEINPFALZ zählt, beteiligten sich 13 Trainer. Der 23 Jahre alte Broll wurde stimmengleich mit Nils-Jonathan Körber (22, VfL Osnabrück) und Benjamin Uphoff (25, Karlsruher SC) als bester Torwart der Liga gepriesen. Das größte Talent der Dritten Liga ist für die Trainer der Unterhachinger Außenbahnspieler Luca Marseiler (21). Mehrfach genannt wurde auch der Lauterer Turbo Dominik Schad (21). Knapp vor seinem stürmenden Teamkollegen Anton Fink (31) gewann der Karlsruher Abwehrchef David Pisot (31) die Abstimmung in der Rubrik „Wertvollster Routinier“. Bei der Frage nach dem besten Innenverteidiger setzte sich Marc Endres (27, SpVgg Unterhaching) vor Kevin Kraus (26) vom FCK und Oliver Hüsing (25, Hansa Rostock) durch. Bester defensiver Mittelfeldspieler ist nach dem Urteil der teilnehmenden Trainer Lucas Hufnagel (24, SpVgg Unterhaching) vor Marvin Wanitzek (25, Karlsruher SC) und Ulrich Taffertshofer (26, VfL Osnabrück). Meistgenannter offensiver Mittelfeldspieler ist Sascha Bigalke (29, Unterhaching) vor René Klingenborg (25, Preußen Münster). Auf den Außenbahnen wurden in der Defensive Christian Dorda (30, KFC Uerdingen) – vor Phillipp Steinhart (26, 1860 München) – und in der Offensive Daniel-Kofi Kyereh (22, SV Wehen Wiesbaden) am häufigsten erwähnt. Die meisten Punkte bei den Stürmern sammelte Stephan Hain (30, Unterhaching) klar vor Manuel Schäffler (29, SV Wehen Wiesbaden). Eintracht Braunschweig ist zwar für die Mehrheit der Trainer der Drittligisten die mit Abstand größte Enttäuschung des bisherigen Saisonverlaufs – weit vor dem FCK ... Doch abgeschrieben haben die Fußballlehrer den Ex-Zweitligisten dennoch nicht. In der Umfrage wurde die Eintracht nur fünf Mal als Absteiger genannt. Genauso oft wurden VfR Aalen, SG Sonnenhof Großaspach, Fortuna Köln und Carl Zeiss Jena der Absturz vorhergesagt. Außerdem erwähnt: Energie Cottbus, SV Meppen und FSV Zwickau. Aufstiegsanwärter Nummer eins ist nach der Meinung der Trainer nicht der aktuelle Spitzenreiter. Der VfL Osnabrück (9 Stimmen) wurde seltener genannt als der Karlsruher SC (13) und der derzeitige Dritte KFC Uerdingen (11). Mit einem Aufstieg der SpVgg Unterhaching – von einer Mehrheit als bisher größte positive Überraschung bezeichnet – rechnen fünf Trainer.