Kaiserslautern Kaiserslautern: Stadt stellt Digitalstrategie vor

Eine „herzlich digitale“ Zusammenarbeit von Verwaltung, Feuerwehr und KL.digital: die Echtzeizübertragung der Aufnahmen des Mult
Eine »herzlich digitale« Zusammenarbeit von Verwaltung, Feuerwehr und KL.digital: die Echtzeizübertragung der Aufnahmen des Multikopters. Das Foto zeigt Jonas Schmalenberger (Feuerwehr) und Michael Holz von KL.digital im November, bei der Vorstellung des Projekts vorm Rathaus im November.

Handyparken, Mobiles Glasfasernetz, Personalausweisroboter und Kitaplaner – für Kaiserslauterns „Chief Digital Officer“ (CDO) Dieter Rombach allesamt erfolgreiche Digitalisierungsprojekte, die im vergangenen Jahr umgesetzt wurden. Gestern zogen Rombach, Oberbürgermeister Klaus Weichel und „Chief Urban Officer“ (CUO) Gerhard Steinebach Bilanz und stellten die Themen vor, die 2019 angegangen werden sollen.

Über die landes- und bundesweite Anerkennung Kaiserslauterns als digitale Stadt freute sich Rombach besonders – das Wissen aus Kaiserslautern in Sachen Digitalisierung sei gefragt und zunehmend bekannt. Kaiserslautern sei eine „Vorzeigestadt.“ Gemäß dem Motto „herzlich digital“, das während der Teilnahme am Wettbewerb „Digitale Stadt“ entstanden war, handele man seit Februar 2018. Alle Projekte müssen laut Rombach einen Nutzen für die Menschen haben. Vor gut einem Jahr entschied sich der Stadtrat, den Digitalisierungsweg zu gehen; KL.digital konnte gegründet werden und die ehrenamtlichen Stellen von CDO und CUO wurden geschaffen. Seitdem wurden etliche Projekte angeschoben und umgesetzt (wir berichteten mehrfach). Die Erfolgsbilanz sei beeindruckend.

Effekte müssen messbar sein

In diesem Jahr wolle man verstärkt die Bevölkerung einbinden, kündigte Rombach an. Bisher laufe die Bürgerbeteiligung an der Kaiserslauterer Digitalisierung noch sehr formal ab; in Arbeitsgruppen oder Workshops. Rombach: „Wir wollen uns im Internet besser darstellen, die künftigen Projekte zeigen und Beteiligungsportale aufsetzen.“ Wer an cdo@kaiserslautern.de schreibe, der erhalte umgehend eine Antwort. Die digitalen Projekte, die umgesetzt werden, müssten verschiedene Kriterien erfüllen: Die Effekte müssten nachweislich messbar sein und den Menschen dienen, mit den Daten der Nutzer müsse verantwortlich umgegangen werden und durch die Projekte dürfe die „analoge Welt nicht durch die digitale Welt ersetzt werden“, so Rombach: „Uns geht es darum, intelligente Brücken zu bauen.“

Kaiserslautern weiter als Vorreiterstadt positionieren

In der Liste an Digitalisierungsprojekten finde man recht schnell umsetzbare Dinge, aber auch forschungsintensive, erläuterte Rombach: „Das teilautonome Fahren wird uns als besonders forschungsintensives Projekt noch einige Zeit beschäftigen.“ Thematisch seien Bildung, Verwaltung, Sicherheit und Verkehr/Mobilität weiter die Schwerpunkte. CUO Steinebach betonte, dass zudem wichtig sei, alle Bevölkerungsgruppen mit einzubeziehen. Im „Dialog Zivilgesellschaft“ wolle man die ganze Stadt zu Wort kommen lassen, Nachteile und Vorteile der Digitalisierung und deren Auswirkungen auf die Stadt oder Bereiche der Stadt offen diskutieren. Steinebach kündigte auch an, dass in Kaiserslautern ein bundesweites Netzwerk für Kommunen gestartet werden soll, „um Kaiserslautern weiter als Vorreiterstadt zu positionieren“. Weichel stellte klar, dass es mit der städtischen Gesellschaft KL.digital und der intensiven Beschäftigung mit der Digitalisierung im nächsten Jahr auf jeden Fall weitergehe. Selbst wenn es mit einer nahtlosen Landesförderung nicht funktioniere, habe die Stadt Gelder dafür im Haushaltsplan eingestellt. Der Verwaltungschef nannte als Beispiel die Ausweisroboter im Rathaus, die „hervorragend von den Bürgern angenommen werden“. An den Stationen lassen sich Ausweisdokumente beantragen.

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