Meinung FCK-Trainer Michael Frontzeck ist angezählt

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Die Fans sehen FCK-Trainer Michael Frontzeck als den Schuldigen.

0:0 – einen Punkt mühsam erstottert, zwei Punkte verloren: Nach der trüben Nullnummer am Sonntag gegen den SV Wehen Wiesbaden ist Drittligist 1. FC Kaiserslautern dabei, den angestrebten Aufstieg zu verspielen. Die Mannschaft verkörpert derzeit nicht mehr als Mittelmaß. Der Weg nach unten ist kürzer als der nach oben! Die Tabelle lügt nicht: Zwölf Punkte Rückstand auf Liga-Primus VfL Osnabrück, neun Punkte hinter dem Tabellenzweiten Karlsruher SC – die Hypothek wächst. Den zarten Fortschritten wie beim 2:0 gegen den KFC Uerdingen folgten schwere Rückschläge. Gegen den SV Wehen Wiesbaden, der fußballerisch besser war, einfach cleverer, fehlten dem FCK – wie schon beim 0:2 gegen Cottbus – lange die Lösungen. „Bieder“ nannte der gute Torhüter Wolfgang Hesl die lange traurige Darbietung, die nach zwei Klasse-Freistößen Mads Albaeks fast noch mit drei Punkten belohnt worden wäre.

Fans beschuldigen Trainer Frontzeck

„Wehen war die bessere Mannschaft, wir hatten in zwei, drei Situationen viel Glück“, gestand FCK-Coach Michael Frontzeck: „Die Art und Weise, wie wir gespielt haben, damit können wir nicht zufrieden sein.“ Die Unzulänglichkeiten im lange ideenlosen Lauterer Spiel – 0:4 Ecken, 4:6 Chancen – ließen die Stimmung nach einer Stunde kippen. Für die Fans ist der Schuldige gefunden: Michael Frontzeck. „Mit den Frontzeck-raus-Rufen kann ich leben, aber man muss auch sehen, wie viele junge Spieler wir haben. Der FCK ist ein großer Verein, wir in Kaiserslautern aber sind gut beraten, die Dritte Liga anzunehmen“, mahnte Frontzeck Geduld beim Neuaufbau an. Er arbeitet mit Augenmaß. Er strahlt Ruhe aus. Aber zwei Schritten nach vorn folgten drei zurück. Noch bewahrt die Führung Ruhe, bei vielen Fans aber ist der Geduldsfaden am Sonntag endgültig gerissen.

Warnung vor Aktionismus

Es herrscht Endzeitstimmung auf dem „Betze“. Die Anfangseuphorie ist verflogen. „Es ist eine schwierige Situation“, sagt Patrick Banf, der Chef des Aufsichtsrates, der vor Aktionismus warnt. Mit dem Vorstand kämpft er um Sponsoren und Investoren. Spiele wie gegen Wehen, sportliche Rückschläge, konterkarieren die Arbeit. Auch deshalb ist die Luft dünn geworden für Michael Frontzeck. Der ehrliche Arbeiter ist der Buhmann – und angezählt.

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