Ludwigshafen Der heimliche Chef

LUDWIGSHAFEN. Am vierten Spieltag der Fußball-Verbandsliga erwartet der Ludwigshafener SC am Sonntag, 15 Uhr, die SG Rieschweiler. Die Gäste waren vorige Saison die Überraschungsmannschaft.

Die SG Rieschweiler sorgte als Tabellenfünfter für die größte Überraschung in der vergangenen Saison. Trainer Björn Hüther formte eine Mannschaft, die mit Begeisterung, Mentalität und Zusammenhalt vermeintlich besser besetzte Teams hinter sich ließ. In dieser Runde belegt die SGR derzeit den fünften Platz. „Trotzdem dürfen wir nicht ängstlich auftreten und müssen endlich den nächsten Entwicklungsschritt gehen“, fordert Trainer Michael Drese. Die 1:4-Niederlage in Dudenhofen bezeichnet er nach der engagierten Leistung gegen Waldalgesheim als Rückschritt. Noch immer fehlt die Konstanz, noch immer wirkt das Team nach Gegentoren verunsichert. Das Tor zum 0:1 in Dudenhofen nimmt Torwart Tobias Grätz auf seine Kappe. „Da bin ich nicht energisch genug aus dem Kasten gekommen“, räumt er ein. „Tobias ist sehr ehrgeizig und trainingsfleißig. In der Strafraumbeherrschung muss er sich noch verbessern“, betont Drese. Der 24-jährige Grätz, der zur Fachkraft für Lagerlogistik ausgebildet wird und im November Prüfung hat, konkurriert mit Niklas Wiegand um den Platz im Tor. „Wir verstehen und respektieren uns, helfen uns gegenseitig“, sagt Grätz. Das gute Verhältnis ist kein Wunder, denn die beiden kennen sich seit der Schulzeit. „In der Integrierten Gesamtschule Gartenstadt waren wir einige Jahre in Parallelklassen. Und die Beendigung der Schulzeit haben wir mit Jan Drese in einem gemeinsamen Kurztrip gefeiert“, berichtet Grätz. Im Kampf der beiden Modellathleten um das Trikot mit der Nummer 1 hat Grätz die Nase vorn. Wiegand, der erst verletzt und dann in Urlaub war, wird aber angreifen. Im Tor steht auch Kevin Knödler, der Kapitän des ASV Fußgönheim. Der Ex-Profi ist durch nichts zu erschüttern und der Ruhepol in der Fußgönheimer Abwehr. Obwohl er schon 40 Jahre alt ist und somit eher zur alten Garde der Torhüter gehört, hat er immer dazugelernt. Mit dem Ergebnis, dass Knödler ein moderner mitspielende Schlussmann ist, der ein Spiel gut eröffnen kann. Vom derzeitigen Hoch lässt er sich nicht blenden. „Es werden wieder schlechtere Tage und vielleicht auch mal ein Einbruch kommen“, sagt der Routinier, der in der Schulungsabteilung bei SAP beschäftigt ist. Dennoch ist er überzeugt, dass der ASV eine gute Runde spielen wird. Die beiden Gegentore gegen Rodenbach erschweren es, das Ziel, das sich der Torhüter gesteckt hat, zu erreichen. „Pro Spiel ein Gegentor, also 30 in der Saison, wäre super, aber das wird schwierig“, glaubt Knödler. „Kevin war ein Glücksgriff für uns. Er hat eine riesige Ausstrahlung und kann Impulse setzen“, verdeutlicht Trainer Jan Kamuf. Beim kommenden Gegner Kandel (Sonntag, 15 Uhr) erwartet er einen heißen Tanz, weil der VfR nach der 0:6-Pleite in Bad Kreuznach auf Wiedergutmachung erpicht sein wird. „In der vergangenen Saison haben wir dort 2:2 gespielt und den Ausgleich in der Nachspielzeit hinnehmen müssen“, erinnert sich der Coach. |thl

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