Meinung Brexit: Briten sollten Gemeinschaft vor Europawahlen verlassen

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Die Brexit-Hängepartie geht weiter. Es war richtig, die Ausstiegsfrist ein weiteres Mal zu verlängern, das Verhalten der Briten bleibt dennoch ärgerlich.

Die Brexit-Hängepartie geht weiter – und man weiß kaum noch, was man davon halten soll. Nüchtern betrachtet war es wohl richtig, dem Wunsch der britischen Premierministerin Theresa May zu entsprechen und die Ausstiegsfrist ein weiteres Mal zu verlängern. Ansonsten hätte Großbritannien am Freitag die EU verlassen – und zwar auf die harte, ungeregelte Tour. Solch ein No-Deal-Brexit wäre ein unkalkulierbares Risiko gewesen, nicht nur für Großbritannien, sondern auch für den Rest der EU und insbesondere für das wirtschaftlich mit den Briten eng verflochtene Deutschland.

Ja, geht's noch?

Ärgerlich bleibt das Verhalten der Briten dennoch. Da gehen beispielsweise am gleichen Tag, an dem ihre Regierungschefin und Parteifreundin May die Staats- und Regierungschefs um eine Brexit-Verschiebung bittet, konservative Abgeordnete hin und drohen unverhohlen, im Europaparlament künftig bei jeder Gelegenheit querzuschießen. Ja, geht’s noch? Es ist doch nicht die EU, die einen geregelten Ausstieg der Briten verhindert. Das entsprechende Abkommen liegt seit Monaten auf dem Tisch. Es sind jene harten Ausstiegsbefürworter, die ein ums andere Mal im Unterhaus gegen dieses Abkommen gestimmt haben, nur um nun wüste Drohungen in Richtung EU auszustoßen.

Es wäre gut, wenn die Briten bald gehen

Schon um Blockaden einiger EU-Hasser von der Insel zu verhindern, wäre es gut, wenn die Briten bald, möglichst noch vor den Europawahlen, die Gemeinschaft verlassen würden.

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