1. FC Kaiserslautern Manfred Osei Kwadwo kehrt mit neuen Erfahrungen zum FCK zurück
„Manniiiiiiiiiiii.“ Wenn Manfred Osei Kwadwo im Fritz-Walter-Stadion an den Ball kommt, schallt der Ruf tausendfach von den Tribünen.
„Ja, das ist schon ein gutes Gefühl für einen jungen Spieler, dass er so anerkannt wird, wie er ist, und dass die Fans die Leistung, die er bringt, auch würdigen“, sagt der 22-jährige Publikumsliebling in Zams, dort, wo der 1. FC Kaiserslautern heute sein Sommertrainingslager beschließt. Zum eigenen Bedauern konnte Osei Kwadwo seine Begabung auf dem Betzenberg nur selten beweisen. Fünf Einsätze standen in seiner Bilanz der Saison 2015/16, stets wurde er in der zweiten Hälfte eingewechselt. Bei den seltenen Auftritten in jener Spielzeit legte er zwei Treffer auf. Immer wieder warfen ihn Verletzungen zurück. Osei Kwadwo schien in den Kinderschuhen stecken zu bleiben. Der Sprung vom Junioren- in den Männerfußball misslang. Es war eine konsequente Entscheidung, ihn zu einem tieferklassigen Verein auszuleihen. Der in Kumasi, Ghana, geborene Osei Kwadwo landete bei der SG Sonnenhof Großaspach, die im Ab-schlussklassement der letzten Drittliga-Saison den zehnten Platz belegte. „Es war auf keinen Fall ein Rückschritt“, sagt Osei Kwadwo, „eher ein Schritt nach vorne, weil ich in Kaiserslautern durch meine zahlreichen Verletzungen nie so richtig in den Herrenfußball reingefunden habe, auch nicht in der zweiten Mannschaft. Ich habe nie eine Saison über 20 Spiele gemacht.“ Nun waren es 27, geschmückt mit drei Toren und drei Vorlagen. „Das war ein Super-Gefühl für mich, mal eine ganze Saison zu erleben, mal fit zu sein“, sagt Osei Kwadwo: „Das Team war neu, die Umgebung war neu, alles war neu für mich. Es war eine gute Entscheidung von mir und vom Verein. Das war das Beste, was ich machen konnte.“ Kaiserslautern hat rund 100.000 Einwohner, Aspach mit seinen vier Ortsteilen etwa 8000. Stadt versus Dorf. „Eine ganz andere Umgebung“, sagt Osei Kwadwo. „Ich hatte vorher immer alles vor Ort, dort war es etwas schwieriger. Wenn ich mal irgendwo hingehen wollte, musste ich ziemlich weit fahren.“ Als Folge konzentrierte sich Osei Kwadwo noch mehr auf den Fußball und das Training. Er habe viele Erfahrungen gesammelt, und das sei enorm wichtig gewesen, damit er gestärkt zurückgekommen sei und nun seine volle Leistung abrufen könne, sagt er. Der Kernsatz Osei Kwadwos lautet: „Ich bin ein neuer Mensch. Ein neuer Manni.“ Er meint: erwachsener, reifer. Was auf dem Platz erst einmal zu beweisen wäre. Seinen Musikgeschmack hat die Zeit in Großaspach nicht verändert, auch wenn Sängerin Andrea Berg dort omnipräsent ist. Die 51-Jährige ist verheiratet mit Ulrich Ferber, Sportmanager, Hotelier und Mitbegründer der SG Sonnenhof Großaspach. An diesem Wochenende beschließt Berg ihre Tournee in Aspach mit zwei Konzerten. Osei Kwadwo ist weit weg. „Schlager? Nein, ich bin absolut kein Typ für Schlager“, sagt er. Vor allem seine jungen Fans dürften wohl erleichtert aufatmen ...
