1. FC Kaiserslautern Der Nachdenkliche

Ein besonderer Moment: Christoph Moritz trifft gegen die SpVgg Greuther Fürth. Es bleibt sein einziges Saisontor 2016/17.
Ein besonderer Moment: Christoph Moritz trifft gegen die SpVgg Greuther Fürth. Es bleibt sein einziges Saisontor 2016/17.

«Zams.» Ein Tor, zwei Assists. Christoph Moritz hat nicht gerade ein überragendes erstes Jahr beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern erlebt. Vor allem die Hinserie, dies ist seine eigene Einschätzung, verlief wenig zufriedenstellend. Moritz kam von einem Verein, Mainz 05, bei dem er kaum Einsatzzeit erhalten hatte, er kämpfte zunächst mit sich selbst, ehe er einen Rhythmus fand und 90 Minuten einigermaßen verkraftete. Als er ein auch für ihn akzeptables Niveau erreicht hatte, rissen ein paar Muskelfasern, die Verletzung setzte ihn für vier Wochen außer Gefecht. Abermals musste er sich heranarbeiten. Immerhin, in der Rückserie verpasste er nur eine Partie, aufgrund einer Bänderdehnung. „Wenn der körperliche Zustand über Wochen gegeben ist, dann fühle ich mich auch auf dem Platz besser, dann wird auch die Leistung besser“, sagt Moritz: „Dass es in den Phasen, in denen es bei uns nicht gut lief, bei mir persönlich auch nicht gut gelaufen ist, ist normal.“ Die älteren Spieler, so auch er, hätten alles versucht, ihren Teil zu einem halbwegs versöhnlichen Saisonende beizutragen. „Wir haben die Truppe schon mitgerissen“, bekundet Moritz, „aber klar erwarte ich von mir selbst mehr nach vorne. Gut verteidigt haben wir die ganze Zeit, wir haben viel investiert, sind viel gelaufen im Zentrum; aber was über die komplette Saison gefehlt hat, war ein Tick Kreativität, Durchschlagskraft, gefährlich durch das Mittelfeld zu werden. Da schließe ich mich natürlich ein.“ Christoph Moritz ist ein sympathischer Mensch. Offen, eloquent, höflich. Und gewiss niemand, dem Niederlagen am Allerwertesten vorbeigehen. Gerade ihm jedoch wurde das am vorletzten Spieltag der zurückliegenden Runde nach dem 0:1 in Aue unterstellt. Er schnitt, vollkommen enttäuscht, eine Grimasse, die Teile des mitgereisten Anhangs als Lachen interpretierten. Als Folge musste Moritz sich böse beschimpfen lassen. „Die letzten beiden Spieltage bleiben im Gedächtnis“, sagt er nachdenklich. Selbst nach dem 1:0 gegen den 1. FC Nürnberg zum Rundenfinale mischten sich die Emotionen. Tausende klatschten, die Ultras am Zaun hingegen ließen ihrem Frust über eine verkorkste Saison freien Lauf. Zum Friedensstifter wurde damals der kleine Louis Halfar, der erst aus dem Spielertunnel um die Ecke linste, danach auf den Platz lief und die Westtribüne zur Welle animierte. Vater Daniel Halfar, wie Christoph Moritz zum Prügelknaben erkoren, scherzte: „Wenigstens ein Halfar, dem man hier zujubelt ...“ An Moritz nagen die Ereignisse nach wie vor, das spürt man. „Aus meiner Sicht besteht noch Redebedarf, gerade mit der Gruppe, die besonders unzufrieden war. Es sollte vor der Saison noch mal ein Treffen geben, ich würde das sehr befürworten“, sagt der Mittelfeldspieler. Der 27-Jährige absolviert in der Westtiroler Gemeinde Zams gerade das neunte Sommertrainingslager seiner Karriere. Was die Art zu spielen und sein Auftreten auf dem Rasen angeht, habe er sich nicht verändert, sagt Moritz. Er wisse allerdings, dass er – noch mehr als in der vorigen Spielzeit – eine Führungs- und Vorbildfunktion ausüben müsse. Meist seien es die Trainer, die sich wünschten, dass er ein bisschen lauter werde und „vielleicht auch mal einen zusammenscheiße“, doch das entspreche nicht seinem Naturell. „Auf der einen Seite muss auch bei mir eine Weiterentwicklung vonstatten gehen, auf der anderen Seite muss ich mir treu bleiben. Wenn man versucht, ein anderer zu sein als der, der man ist, funktioniert das auf lange Sicht nicht. Ich habe schon immer viel auf dem Platz geredet, aber meistens ging es dabei um Fußball.“ Aus eigener Erfahrung glaubt Moritz zu wissen: Einen Fehler mit einem Anpfiff zu bestrafen, führe selten dazu, dass es danach besser laufe. Gleichwohl, „wenn es an Konzentration mangelt oder an Einsatzbereitschaft, bin ich schon in der Lage, demjenigen ein paar Takte zu sagen“. Es sind schließlich die Grundtugenden, die man von einem Fußballprofi erwarten kann. Den Jungspunden empfiehlt Moritz übrigens das Folgende: „Auf dem Platz kann man gerne frech sein, ansonsten sollte man den Ball flach halten. Es war schon in meiner Generation so, dass die auf der Strecke geblieben sind, die sich nicht an das Gefüge gehalten haben.“

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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