1. FC Kaiserslautern Das Abc ist gefragt
KAISERSLAUTERN (zkk). Der Marschbefehl des Vorsitzenden vor der „englischen Woche“ ist eindeutig: „Wir müssen anfangen zu punkten“, fordert Stefan Kuntz vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern.
Am Samstag (13 Uhr) gastiert der FCK bei 1860 München, nächsten Dienstag (17.30 Uhr) kommt der 1. FC Nürnberg ins Fritz-Walter-Stadion und am Freitag, 25. September (18.30 Uhr), führt die Dienstreise der Lauterer zu Spitzenreiter VfL Bochum. Nach zwei Niederlagen in Folge wirkt die Mannschaft verunsichert, die Stimmung im Umfeld der Roten Teufel ist mies, bei vielen Fans geht die Angst vor einer Horrorsaison wie 2007/08 um. Der Trainer ist um eine sorgfältige, sachliche Analyse bemüht. „Ich will nichts schönreden, werde jetzt aber auch nicht drauf hauen“, sagt Kosta Runjaic. Er räumt ein, dass die geplante Spielweise nicht zum Tragen kam, auch weil schwere individuelle Fehler dazu führten, dass viele Punkte verschenkt wurden. Nach der Pausenführung bei Union Berlin sorgten zwei vergebene hundertprozentige Chancen Alexander Rings dafür, dass die Fehler von Ruben Jenssen, Stipe Vucur und Tim Heubach zwei Punkte kosteten. Das 2:2 hatte Joker Maurice Deville gerettet. Beim 1:3 in Heidenheim vergeigte Kacper Przybylko nach der FCK-Führung zwei dicke Möglichkeiten, dann versagte Schiedsrichter Benjamin Brand einem klaren Tor Jean Zimmers die Anerkennung, dann sorgten Marius Müller und Antonio Colak mit bösen Fehlern für die Wende. Beim 0:2 gegen Freiburg patzte wieder Vucur entscheidend. Er, der so viel mitbringt Willi Orban vergessen zu lassen, muss sich ganz schnell von seinen Lässigkeiten verabschieden. Damit fiel er in der Vorbereitung schon manchmal negativ auf. Schützenhilfe bekam Trainer Runjaic am Sonntag durch Daniel Halfar, der Studiogast bei „Flutlicht“ war. Der Heimkehrer bestätigte dem Coach eine gewissenhafte Spielvorbereitung, die Zusammenarbeit mit ihm sei gut: „Aber was kann ein Trainer dafür, wenn wir solche individuellen Fehler machen“, sagte der 27-Jährige, der in intensiver Arbeit das passende Rezept zur Gesundung sieht. Kompaktheit und Stabilität schaffen, sich auf das Abc des Fußballs besinnen – das will Runjaic seinen Spielern diese Woche einschärfen. Er sieht, dass eigentliche Leistungsträger im Zentrum nicht konstant funktionieren: nicht Ring, nicht Markus Karl, auch nicht Patrick Ziegler. Nicht ausgeschlossen ein Versuch mit Ruben Jenssen. Vor allem aber will Runjaic genau hinschauen, wer unbedingt in die Mannschaft will. Marcel Gaus ist so einer. Aber er braucht noch ein bisschen Zeit zum Comeback.