Rheinpfalz Wohnen in Wasgau-Idylle

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Für ein Dorf in der Südwestpfalz mit nur knapp 600 Einwohnern ist Schindhard ziemlich gut versorgt. Ein Metzger und ein Bäcker sind noch mit Ladengeschäften im Ort vertreten, Supermärkte finden sich im etwa eineinhalb Kilometer entfernten Dahner Ortsteil Reichenbach. Seit fünf Jahren gibt es schnelles Internet.

Knapp vier Kilometer über Kreis- und Bundesstraße sind es von Schindhard bis in die Stadtmitte Dahns. Zu Fuß oder per Rad erreicht man das Mittelzentrum im Felsenland auch über einen Wanderweg abseits der Straßen. „Wer gut zu Fuß ist, schafft’s in 25 bis 30 Minuten“, sagt Joachim Burkhart, Ortsbürgermeister von Schindhard, der die Lage und Anbindung seines Heimatdorfes als größtes Pfund für die Wohnqualität hier einschätzt. Der Bedarf an dem, was der Ort nicht bieten kann, lässt sich schnell und auf kurzem Wege in der Stadt decken. Dafür ist das, was er zu bieten hat, sehr annehmlich: Ruhe, geringes Verkehrsaufkommen und eine zauberhafte, vom Wald und den für die Region typischen Sandsteinfelsen geprägte Umgebung. Wanderer, Kletterer und Urlauber schätzen die natürlichen Gegebenheiten, deshalb ist Schindhard vielen Menschen auch über die nähere Umgebung hinaus ein Begriff. Bekannt ist es auch durch die Bärenbrunnermühle mit ihrer Pilzfarm und vor allem durch den Bärenbrunnerhof, der mit Gaststätte, Biergarten und Spielplatz, mit Kulturprogramm, einem Hof- und einem Outdoorladen viele Besucher anzieht. Die Mühle und der Hof im Bärenbrunnertal, die nur über Schindhard angefahren werden können, gehören streng genommen allerdings nicht zur Gemeinde, liegen sie doch auf der Gemarkung des Nachbarorts Busenberg. Neben der Lage steuern aber auch eine aktive Vereinsfamilie und eine aufgeschlossene Einwohnerschaft ein Gutteil dazu bei, dass man sich in Schindhard wohlfühlen kann, bekundet der Bürgermeister. Auch „Zugezogene“ fänden schnell den Zugang zur Dorfgemeinschaft. Und auch die Schindharder Vereine tragen den Ruf des Dorfes weit über das Felsenland hinaus – zumindest zwei von ihnen: der überaus erfolgreiche Judo-Club und der Hägar-Club, der die alte Wikinger-Disziplin Kubb pflegt und alljährlich die „Pfälzer Kubb Open“ ausrichtet. Die Dorfgemeinschaft pflegen heißt natürlich auch in Schindhard von Zeit zu Zeit gemeinsam feiern. Gut frequentierte Höhepunkte im Jahresverlauf sind etwa das Maibockfest am „Vatertag“, Christi Himmelfahrt also, und der Glühweintreff am Heiligen Abend in den Nachmittagsstunden, berichtet Burkhart. Wer privat etwas zu feiern hat, kann dafür das Dorfgemeinschaftshaus buchen, das ansonsten für Vereinsaktivitäten und kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung steht und auch für Ortsgemeindeangelegenheiten genutzt wird. Rund 120 Festgäste finden in der ehemaligen Gaststätte des Hauses Platz. Im Zuge einer aktuell anstehenden Renovierung soll es auch „barrierefrei“ gemacht werden, informiert der Bürgermeister. Es ist also nicht sehr verwunderlich, dass Schindhard als Wohnort begehrt ist. Nachfragen nach Bauplätzen erreichten ihn immer wieder, sagt Burkhart. Aber in aller Regel müsse er die Interessenten enttäuschen, denn das Angebot an Bauland sei fast vollständig erschöpft, die Gemeinde selbst könne keines bieten. Zwar war in jüngster Zeit in den Medien viel die Rede von der Erschließung des Neubaugebietes „Hinter den Burggärten“ – was eventuell Grund für so manche Anfrage sein könnte. Dabei gehe es aber lediglich um den Abschluss des verwaltungsrechtlichen Prozesses in dem Gebiet, das schon seit über drei Jahrzehnten bebaut ist. Tatsächlich neues Bauland auszuweisen sei zwar angedacht, die Realisierung aber noch in weiter Ferne. So bleibe Interessenten derzeit nur die Möglichkeit, den Immobilienmarkt im Blick zu behalten. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. Zwei Fragen - Zwei Antworten Joachim Burkhart (51), Polizeibeamter, ist gebürtiger Schindharder und seit 2009 Bürgermeister der Ortsgemeinde. Wo ist Ihr Lieblingsplatz? Am liebsten bin ich eigentlich zu Hause – das bietet alles, was Wohnen in Schindhard ausmacht. Ansonsten genieße ich gern die wunderbare Sicht aufs Dorf und den Wasgau vom Kahlenberg aus. Warum sollte man herziehen? Man trifft hier auf eine aufgeschlossene Dorfgemeinschaft und findet schnell Anschluss. Man lebt mitten in der Natur und hat doch alles, was man braucht, fast direkt vor der Tür. |wip

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