Rheinpfalz Viel ins Dorf investiert

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Durch ein mehrtägiges Open Air, internationale Autocrossrennen und gute Möglichkeiten für Drachenflieger ist Pfeffelbach nahe der pfälzisch-saarländischen Grenze längst kein unbekanntes Dorf mehr. Inzwischen entdecken Städter aus den Ballungszentren den 1000-Seelen-Ort auch als Wohn- und Alterssitzoption mit guter Infrastruktur.

Es gibt nur noch zwei gemeindeeigene Bauplätze, einer 701 und einer 803 Quadratmeter groß, im Neubaugebiet „Im Damm“. Dazu kommen ein paar Baulücken im Ort und einige Verkaufsimmobilien in Pfeffelbach. Die Nachfrage steige, sagt Bürgermeister Frank Aulenbacher. „Der Großteil der Häuser konnte in den vergangenen Jahren gut vermarktet werden.“ Familien aus der näheren Umgebung seien ebenso zugezogen wie Menschen, die auf der Suche nach einem gemütlichen und preisgünstigen Alterssitz aus dem Smog und vor den sozialen Problemen der Stadt geflohen seien. Einen Grund für die Zuzüge macht Aulenbacher auch in der Infrastruktur aus: Internet ist mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit pro Sekunde vorhanden, Grundschule, Bäckerei und Arztpraxis sind im Ort, die mit den Nachbargemeinden Reichweiler und Thallichtenberg betriebene Kindertagesstätte wurde vor drei Jahren ausgebaut. Die Ortsstraßen wurden zwischen 2001 und 2007 erneuert, die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist drei Kilometer entfernt, die Kreisstadt Kusel sieben. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel in unser Dorf investiert“, betont Aulenbacher. Zurzeit erstellt die Gemeinde ein neues Konzept für ihre drei Spielplätze. Jeder soll einen anderen Schwerpunkt erhalten. Die Idee sei, den Pfeffelbachern Spaß zu bieten und auch Ortsfremde zu Spaziergängen in dem 1224 erstmals erwähnten Dorf zu motivieren. Pfeffelbach bietet 130 Arbeitsplätze, aber viele Bewohner pendeln aus, nach Homburg im Saarland, nach Kaiserslautern sowie nach Ludwigshafen. Doch auch wenn die Mobilität und die Digitalisierung der Bevölkerung gewachsene Strukturen verändern würden: „Wir haben eine gute Dorfgemeinschaft mit einem regen Vereinsleben und zwei Gastwirtschaften“, sagt der Ortsbürgermeister. Auch die Kerwe werde noch groß gefeiert: vier Tage lang, immer um das vierte Wochenende im September herum, mit Livemusik und aktiver Straußjugend. Als Nachrichtenbörse fungieren nicht nur die Wirtschaften: „Auf dem Grünschnittsammelplatz, der durch einige Freiwillige betreut wird, wird alles Wissens- und auch weniger Wissenswerte ausgetauscht, wie früher beim Friseur“, erzählt Aulenbacher schmunzelnd. Die 19 Vereine sind in der Dachorganisation der Vereinsgemeinschaft zusammengefasst. „Unter Leitung und mit finanzieller Unterstützung der Vereinsgemeinschaft haben wir gerade erst die Grillhütte und die Toilettenanlage modernisiert.“ Höhepunkt im Kalender der Vereinsgemeinschaft sind der Weihnachtsmarkt und das gerade wieder belebte Dorffest. Weit über die Ortsgrenzen hinaus reicht die Ausstrahlung des Pfeffelbach-Open-Airs, kurz Poa, im Juli – „an dem Wochenende vervielfachen wir unsere Einwohnerzahl“, sagt Aulenbacher. Außerdem finden jährlich zwei internationale Autocrossrennen im Steinbruch statt. Wenn der Aufwind passt, bevölkert sich auch der Himmel über Pfeffelbach. Auf dem 585 Meter hohen Herzerberg befindet sich eine Startrampe für Drachenflieger. „Pfeffelbach ist inzwischen weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt“, freut sich der Bürgermeister. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. Zwei Fragen - Zwei Antworten Zwei Frank Aulenbacher, 42 Jahre alter Familienvater und Bankangestellter, leitet in der zweiten Amtsperiode die Geschicke Pfeffelbachs. Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Ort? Mein Lieblingsplatz ist der Herzerberg, die höchste Erhebung des Landkreises Kusel. Von dort hat man einen wunderschönen Ausblick über die Gemarkung und in das Westpfälzer Bergland. Warum sollte man herziehen? Wir haben eine gute Infrastruktur, eine sehr gute Dorfgemeinschaft und sehr günstige gemeindliche Steuersätze. Ich würde auch herziehen wegen der Kinderfreundlichkeit und der schönen Natur. (kgi)

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