Rheinpfalz Ruhig ja, verschlafen nein

In Knopp-Labach im Landkreis Südwestpfalz genießen die Menschen das Privileg, dass durch keinen der beiden Ortsteile Durchgangverkehr fließt. Die Ruhe „ist himmlisch“, sagt Bürgermeister Ralph Schneider. Einen Fehler begehe, wer glaube, dass das bedeute, dass der Ort von der Außenwelt abgeschnitten sei. Im Gegenteil, sagt Schneider. Die großen Zentren sind schnell erreicht. In puncto Internetversorgung liegt das Dorf weit vorne.

Auf grüne Wiesen, sanfte Hügel schauen und dabei via Internet schnell mit der Welt, auch der globalen Arbeitswelt verbunden sein: „Bei uns ist das möglich“, sagt der Bürgermeister. Schnelle Datenleitungen mit einer Leistung von bis zu 100 Mbit pro Sekunde machen es möglich. „Auch Leute, die zu uns ziehen, weil sie die Ruhe und Natur genießen wollen, fragen immer nach der Qualität der Internetverbindung“, weiß Schneider wie wichtig diese ist. Das gilt vor allem auch für die amerikanischen Mitbürger. Knopp-Labach ist durch seine Nähe zu Landstuhl, zu Ramstein-Miesenbach und zum Autobahnkreuz bei Landstuhl für viele ein interessanter Wohnort. Die Nähe zu Homburg, Zweibrücken, Pirmasens und Kaiserslautern sind ein dickes Plus. „Wir liegen sehr zentral“, kann Ralph Schneider vermelden, wenn nach Bauplätzen, Häusern, landwirtschaftlichen Anwesen gefragt wird. Fünf Bauplätze hat die Gemeinde noch im Portfolio. Knopp-Labach besteht aus zwei Ortsteilen, die von den Hauptstraßen aus durch jeweils gesonderte Zufahrtsstraßen anzufahren sind. Der Ortsteil Knopp liegt auf der Höhe, der Ortsteil Labach im Tal. Trotz räumlicher Trennung: Die Bürger fühlen sich zusammengehörig, ob beim Fußball oder bei der Kerwe. „Wir sind auch keine sogenannte Schlafgemeinde“, erklärt Schneider. Wer nach Knopp-Labach ziehe, werde sofort in die Dorfgemeinschaft integriert. „Die Menschen hier schauen noch nach den Nachbarn“, unterstreicht der Bürgermeister. Dass ein Metzger im Ort Bestellungen aufnehmen lässt und ins Haus liefert, „das ist ein Service, den es nur in Dörfern gibt, in denen sich die Menschen gut verstehen“, sagt Schneider schmunzelnd. Auch die Mitglieder der verschiedenen Generationen kennen sich. Dafür sorgt unter anderem der Verein „Die kleinen Strolche“. Vor etwa 15 Jahren von jungen Eltern gegründet, hat sich die ehrenamtliche Idee bis heute gehalten. Den jüngsten Bürgern, „und bei uns gibt es noch viele Kinder“, so Schneider, wird monatlich Programm geboten. Mal heißt es gemeinsam Schlittschuh laufen, mal gibt es einen Stallbesuch. Für ihren Ort setzen sich die Bürger ein. Als die katholische Kirche in Knopp saniert wurde, sollte die Chance, dass ein Gerüst gestellt wird, genutzt werden, um wieder eine Kirchturmuhr zu installieren. Zahlreiche Spenden ließen den Traum wahr werden. Ob Zwei- oder Vierbeiner, „bei uns kann man sich noch auf der Straße aufhalten“, sagt Ralph Schneider. Lachend erinnert er sich daran, als eine unweit gelegene Hauptverbindungsstraße mal saniert, der Verkehr über Knopp-Labach umgeleitet wurde. „Das war nicht zum Aushalten“, verrät er, dass die Bürger ihre längst wieder eingekehrte Ruhe schnell vermissten. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. Zwei Fragen – Zwei Antworten Ralph Schneider (44) ist Landwirtschaftsmeister und seit 2014 Bürgermeister in seiner Heimatgemeinde Knopp-Labach. Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Ort? Am liebsten halte ich mich in der Natur rund um den Ort auf. Die ist wunderschön und ich genieße es, hier unterwegs zu sein. Warum sollte man herziehen? Natürlich wegen der Natur. Der Ort ist noch von der Landwirtschaft geprägt.  Wir punkten mit einer sehr guten  Anbindung an alle großen  Zentren in der Region, sind schnell auf der Autobahn und haben sehr schnelles Internet. Bei uns werden Neubürger gleich in die Dorfgemeinschaft integriert. add

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