Rheinpfalz Per Bus, Bahn und Auto

91-62211161.jpg

Das Dorf Hauptstuhl ist in den vergangenen 20 Jahren erheblich gewachsen. In den drei Neubaugebieten sind alle Grundstücke vergeben. Was es selbst in puncto Einkaufsmöglichkeiten oder medizinischer Versorgung nicht bieten kann, finden seine Bewohner in den Nachbarorten.


Einen der wesentlichen Vorzüge Hauptstuhls sieht Ortsbürgermeister Gerald Bosch in der reizvollen kontrastreichen Landschaft. Der südliche Teil des Dorfes liegt im Schutz der Bruchkante der Sickinger Höhe mit den Ausläufern des Pfälzerwaldes. Der nördliche Teil erstreckt sich in die flache Bruchlandschaft mit ihren Wiesen und Weiden. Damit bietet die Gemeinde Natur- und Sportliebhabern gute Voraussetzungen für vielfältige Freizeitaktivitäten. Einen weiteren Pluspunkt sieht der Dorfchef in der Verkehrsanbindung. Die Kaiserstraße, die den Ort teilt, führt in zwei Richtungen in einer Entfernung von je etwa drei Kilometern von der Ortsmitte aus zur Autobahn. Berufspendler, Schüler und andere Einwohner können zudem in Bus und Bahn einsteigen. Hinzu kommen die Radwege, die zu den nächstgelegenen Orten führen, wo Einkaufsmöglichkeiten bestehen und Ärzte angesiedelt sind. Bis auf eine Bäckereifiliale sind die anderen Geschäfte im Ort verschwunden. Als Grund dafür nennt Bosch die Nähe zu den Supermärkten und Discountern in den Nachbargemeinden. Er geht nicht davon aus, dass sich daran etwas ändert. „Wir werden wohl in Zukunft nicht daran vorbeikommen, einen Shuttlebus einzurichten oder uns mit fahrenden Händlern zu verständigen“, sagt er im Hinblick auf die nicht mobilen Bürger. Vor etwa zehn Jahren wurde in den Dorfwiesen das letzte der drei Neubaugebiete erschlossen, die seit den 1980er-Jahren ausgewiesen worden waren. „Sie sind komplett bebaut“, sagt Bosch. Etwa fünf Baulücken sind im Besitz der Ortsgemeinde, wenige andere in privater Hand. Die Kommune hat kürzlich ein rund 2000 Quadratmeter großes Anwesen mit Haus und Scheune im Ortskern erworben. „Wir könnten uns vorstellen, drei Bauplätze daraus zu machen“, meint er. Dies könne aber noch fünf bis zehn Jahre dauern. Für die Jüngsten im Ort wurde 2014 der Kindergarten saniert und in eine Kindertagesstätte umgewandelt. Die gestiegene Nachfrage nach Plätzen für unter Zweijährige und Ganztagsbetreuung hatte den Anstoß dazu gegeben. In direkter Nachbarschaft befindet sich die Grundschule, die für ihren Sportunterricht die 2012 in Betrieb genommene, neu erbaute Multifunktionshalle nutzt. Für die Größeren würde Bosch gerne einen Jugendtreff einrichten, doch aktuell stehen keine geeigneten Räume zur Verfügung. Freizeitangebote für sie machen die Vereine. Zu den größten des Ortes gehören der Sportverein, der Musikverein und der Obst- und Gartenbauverein mit je 300 Mitgliedern. „Sie halten die Dorfgemeinschaft zusammen“, lobt Gerald Bosch deren Engagement. „In Hauptstuhl lässt es sich sehr gut leben“, fasst er zusammen. Trotz Autobahn, Zuglinie und dem nahen Flugplatz Ramstein sei es ruhig. Wichtig für die Einheimischen und die rund 200 US-amerikanischen Bürger ist auch, dass Internet im gesamten Dorf zur Verfügung steht. Mit dem Ausbau der Bahnstrecke für Hochgeschwindigkeitszüge soll in den nächsten drei bis vier Jahren eine Lärmschutzwand entlang der Gleise im Ort entstehen.

x