Rheinpfalz Landleben im Arnbachtal

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Eine idyllische Lage und Beschaulichkeit prägen die kleine Gemeinde Oberarnbach auf der Sickinger Höhe. Im vergangenen Jahr hat sie ihr 650-jähriges Bestehen unter Beteiligung der Vereine und Bürger begangen. Freie Baugrundstücke sind vorhanden, sie sind jedoch in Privatbesitz.

Wer nach Oberarnbach zieht, kommt im Landleben an. „Neubürger schwärmen, weil der Ort mitten in der Natur liegt“, erzählt Ortsbürgermeister Arno Eckel. Da kommt es schon einmal vor, dass sich Rehe tagsüber nahe an die Häuser heran wagen. Die Lage im Arnbachtal zwischen Wiesen, Feldern und Hainen macht den Reiz des Dorfes mit bäuerlicher Tradition aus. Landwirtschaft wird noch auf vier Höfen – drei im Ort und ein Aussiedlerhof – betrieben.Die etwa zehn unbebauten Grundstücke sind alle in Privatbesitz. Die Hälfte davon liegt im Ort, die andere im Neubaugebiet „Bei den Gärten“, das sich am Ortsausgang in Richtung Obernheim-Kirchenarnbach befindet. „Die Eigentümer wollen die Bauplätze meist zurückhalten für Kinder und Enkel“, sagt Eckel. Hinzu kommen ein bis zwei Leerstände und drei Höfe, die von Einzelpersonen bewohnt sind. Einer hiervon ist teilvermietet. Das größte dieser drei Anwesen ist der Jakobshof mit einem Areal von mehr als 6000 Quadratmetern. Teile der Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Die Frage, wie diese Anwesen in Zukunft genutzt werden können, treibt nicht nur den Dorfchef um. Auch Professor Karl Ziegler von der Technischen Universität Kaiserslautern, dessen Fachgebiet die Landschafts- und Freiraumplanung ist, beschäftigt sich aktuell damit. Eckel ist klar, dass junge Familien vorwiegend ein Grundstück für ein Einfamilienhaus suchen und er freut sich auch im Hinblick auf den demografischen Wandel über die Nachfrage. Interessenten stammen aus Oberarnbach selbst und von außerhalb. „Übers Jahr verteilt erreichen mich mehrere Anfragen“, stellt Eckel fest. Weil die Ortsgemeinde jedoch zurzeit keine Bauplätze verkauft, kann er nur als Vermittler tätig werden. Seinem Wunsch nach einem Neubaugebiet stehen die Pläne der Landespolitik entgegen, nach der das Füllen von Baulücken und Leerständen Vorrang hat. Nachdem Ende 2014 die Bäckereifiliale geschlossen hat, existieren keine Einkaufsmöglichkeiten mehr in Oberarnbach. Allein die Außenstelle der Sparkasse öffnet freitags ihre Türen. Der Dorfchef setzt sich gerade dafür ein, dass ein Verkaufswagen bestenfalls mit kleinem Lebensmittelsortiment den Ort anfährt. Ansonsten gewährleisten die Nachbargemeinden Bann und Queidersbach die Versorgung mit dem täglichen Bedarf. Darüber hinaus ist das Leben der Bewohner auf das sechs Kilometer entfernte Mittelzentrum Landstuhl ausgerichtet. Für Eckel verfügt Oberarnbach über all das, was junge Familien benötigen. Zwar ist das Dorf nicht an das Erdgasnetz angeschlossen, doch noch in diesem Jahr sollen Glasfaserkabel für schnelles Internet und ein stabileres Handynetz realisiert werden. Zufrieden ist er mit dem Autobahnanschluss, der Buslinie und dem Ruftaxi. Auch das Befördern der Kindergarten- und Schulkinder per Bus funktioniere gut. Einen bedeutenden Pluspunkt sieht er in dem Engagement der Vereine, ohne das Kerwe, Feste und Veranstaltungen gerade in einer solch kleinen Gemeinde nicht möglich wären. Dreh- und Angelpunkt ist der Dorfplatz mit der Arnbachhalle. Sie wird für Feierlichkeiten und Konzerte, aber genauso auch für Ratssitzungen genutzt. Im Obergeschoss ist seit 2006 der Jugendraum untergebracht. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden aus der Pfalz vor. Zwei Fragen - Zwei Antworten Arno Eckel ist als achtjähriger Junge aus der Nordpfalz nach Oberarnbach gezogen. Der Landwirtschaftsmeister (Jahrgang 1954) steht seit 1999 dem Ort vor.  Wo ist Ihr Lieblingsplatz? Am Glockenborn. Da ist eine Ruhebank und man hat eine herrliche Sicht über den gesamten Ort, die Höhenrücken und die landwirtschaftliche Nutzung. Warum sollte man herziehen? Wir haben eine gute Gemeinschaft im Ort, Ruhe und eine abwechslungsreiche Landschaft bis vor die Haustür. Das Vereinsleben besteht noch und das kirchliche Leben ist sehr rege.

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