Sport Im Jugendstil gegen den Sturmriesen

KAISERSLAUTERN (zkk). Für die neue Blüte der „Lilien“ stehen vor allem zwei Namen: Dirk Schuster, der Trainer, und Dominik Stroh-Engel, der Torjäger. Heute (20.30 Uhr) kommt Aufsteiger SV Darmstadt 98 als Tabellendritter mit 23 Punkten zum zwei Punkte schlechter gestellten 1. FC Kaiserslautern. 35.000 Zuschauer werden im Fritz-Walter-Stadion erwartet.

„Ich denke schon, dass wir der Favorit sind, obwohl Darmstadt eine Top-Mannschaft ist. Es ist die stärkste Mannschaft, was Standards angeht“, sagt FCK-Trainer Runjaic und attestiert der „gewachsenen Mannschaft“ des Neulings Lauf- und Kampfstärke. Er führte Darmstadt 98 in die Dritte Liga und hat viel Sympathie für den Traditionsverein entwickelt: „Ich hatte eine lehrreiche Zeit bei den ,Lilien’, die ich nicht vergessen werde. Es ist ein emotionales Spiel, aber es geht nicht um Erinnerungen, sondern darum, zu gewinnen!“ Dominik Stroh-Engel, 1,97 Meter groß, der letzte Saison in der Dritten Liga 28 Tore schoss, hat mit seinen acht Treffern großen Anteil am tollen Start der „Lilien“. Runjaic kennt den knapp 29-Jährigen gut, als der mitunter verkannte ehemalige Profi der Frankfurter Eintracht beim SV Wehen Wiesbaden in die zweite Garnitur verbannt wurde. Trainer damals dort: Runjaic. „Dodo hat in Darmstadt seinen Verein gefunden, das Umfeld, das ihm gut tut“, sagt der Lauterer Coach und bescheinigt dem fast zwei Meter großen Angreifer fußballerische Klasse: „Er ist nicht langsam, ein guter Kopfballspieler und macht momentan aus zwei Chancen mindestens ein Tor. Er ist sehr effektiv.“ Den Torjäger in Schach zu halten, dürfte vor allem Sache der Innenverteidiger Willi Orban und Dominique Heintz sein. Orban, der sein Debüt in der deutschen U21 als Belohnung für starke Leistungen im Verein wertet, kehrte sehr glücklich und beeindruckt von DFB-Trainer Horst Hrubesch aus Prag zurück. „Der Fokus ist jetzt auf Freitag gerichtet“, betont Orban, der heiß auf das Flutlichtspiel ist. „Da kommt dann ja auch unser Spezi Stroh-Engel. Ich freu’ mich drauf“, sagt Orban, der in Duellen mit Top-Stürmern wie dem Torjäger der „Lilien“ oder Yussuf Poulsen von RB Leipzig Herausforderungen sieht, die er mag, die ihn reizen. Wie auch sein Pendant Dominique Heintz. „Stroh-Engel müssen wir genauso bewachen wie in Leipzig Poulsen. Das hat ja super geklappt. Gerade weil Stroh-Engel so groß ist, gilt es auch Standards zu vermeiden“, sagt Heintz. Er hat zwei Spiele in der U21 über 90 Minuten gemacht, fühlt sich aber fit und frisch. „Es gibt doch für einen Fußballer nichts Schöneres, als alle drei Tage zu spielen. Das ist besser als Training“, sagt der 21-Jährige gut gestimmt. „Die Reise mit der U21 hat riesig Spaß gemacht. Es war schon was Besonderes, dass wir vom FCK mit fünf Mann dabei waren“, unterstreicht Heintz. Er hat beim 3:1-Sieg gegen die Niederlande ja auch noch ein wunderbares Tor geschossen. „Nach vier Unentschieden wollen wir unbedingt wieder gewinnen“, versichert Heintz, der – wie Orban – die Flutlichtatmosphäre ganz besonders mag, auf die spezielle Betzenberg-Atmosphäre setzt. „Daheim ist unser Spiel sehr dominant“, betont der Abwehrspieler den Jugendstil, der beim Publikum so gut ankommt. Ein Pflichtspieltor für den FCK hat Dominique Heintz noch nicht erzielt. Das hat er aufgespart. Für ein Spiel, in dem es wichtig ist. Heute könnte so ein Abend sein. So spielen sie 1. FC Kaiserslautern: Sippel - Schulze, Orban, Heintz, Löwe (Zimmer) - Karl, Jenssen - Matmour, Stöger, Younes - Lakic – Ersatz: Müller, Heubach, Fomitschow, Demirbay, Jacob, Hofmann - Es fehlen: Gaus (Oberschenkelverletzung), Ring (Innenbandriss im Knie)
SV Darmstadt 98: Mathenia - Sirigu, Sulu, Brégerie, Holland - Kempe, Jungwirth, Behrens, Heller - Stroh-Engel
Schiedsrichterin: Steinhaus (Hannover).