Rheinpfalz Hier geht es beschaulich zu

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Die ruhige Lage ist in Ottersheim in der Nordpfalz das große Plus der Gemeinde, davon ist Ortsbürgermeister Alois Demmerle überzeugt. Der 400-Seelen-Ort hat nur ein mittleres Verkehrsaufkommen, hier geht es beschaulich zu. In den Neubaugebieten ist es sehr ruhig, das schätzen die Ottersheimer, vor allem diejenigen, die in den vergangenen Jahren hier heimisch wurden.

„Wir haben in 40 Jahren vier Baugebiete entwickelt. Seit meiner Jugend hat sich der Ort, von der bebauten Fläche her betrachtet, fast verdoppelt“, so Demmerle. 1972, vor der Erschließung der ersten Baugebiete, wohnten im landwirtschaftlich geprägten Ottersheim im Herzen der Verbandsgemeinde Göllheim 252 Einwohner. „Der Ort hat sich verändert, seine Bevölkerungsstruktur auch“, sagt Demmerle. Vor allem Pendler wohnen heute hier, nur noch ein hauptberuflicher Landwirt kümmert sich um die Felder im Umland. Im Baugebiet „An der Griesmühle“ stehen zwei Bauplätze zum Verkauf, einer 500, einer 650 Quadratmeter groß. Die Gemeinde entwickelt einen weiteren Abschnitt des Baugebiets, dort sollen sieben Areale entstehen. Die Plätze sind zwischen 500 und 700 Quadratmeter groß. „In diesem Bauabschnitt werden wohl die Preise für erschlossenes Bauland ansteigen müssen“, so Demmerle, der davon ausgeht, dass die räumliche Ausdehnung der Gemeinde dann an ihre Grenzen stoßen wird. „In der Zukunft wird wohl die Innenentwicklung unsere Hauptaufgabe sein“, sagt der Bürgermeister. Ein größeres landwirtschaftliches Anwesen im Ortskern in der Hauptstraße steht zum Verkauf, außerdem noch das Gelände einer ehemaligen Bäckerei und eine einstige Metzgerei mit Gastwirtschaft. „Mit der Vermarktung solcher Anwesen hatten wir in Vergangenheit Glück, es haben sich immer Interessenten für eine neue Nutzung gefunden“, zeigt Demmerle sich zuversichtlich, dass die Leerstände bald beseitigt werden können. In den Neubaugebieten fänden sich immer sehr schnell Käufer für die Häuser. Bekannt ist Ottersheim für den „Dom“ im Violental. 1892 wurde das großes Gotteshaus, das 300 Gläubigen Platz bietet, gebaut. „Die umliegenden Gemeinden waren damals alle der Pfarrgemeinde angegliedert, was die Größe des Baus rechtfertigte. Selbst in Bayern wurde gesammelt. 23.000 Goldmark kostete die imposante Kirche“, erzählt Alois Demmerle. Seit 16 Jahren gibt es rund um die Kirche einen Weihnachtsmarkt, den Biker auf die Beine stellen. Sehr rührig ist der Förderverein der Feuerwehr, der regelmäßig zum Feuerwehrfrühstück einlädt. Reanimiert wurde die Kerwe: Seit drei Jahren gibt es ein neues Kerwekomitee. Die katholische Frauengemeinschaft bietet einmal in der Woche eine Gymnastikstunde an. Sportliche Aktivitäten bietet auch die SG Violental im Nachbarort Bubenheim, wo die Halle des Vereins steht. Großes Thema ist der Reitsport in Ottersheim: Der Reitclub St. Georg veranstaltet überregional bekannte Springturniere. Aktuell läuft die Dorferneuerung mit Dorfmoderation. Aus diesen Bestrebungen sind als größere Projekte die Spielplatzsanierung und das Anlegen des Kreuz-Wanderweges entstanden. Dieser soll 2017 eingeweiht werden. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. Zwei Fragen – Zwei Antworten Alois Demmerle (62) ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne  und einen Enkel.  Der Versicherungsfachmann ist seit 2004 Ortsbürgermeister in Ottersheim. Wo ist Ihr Lieblingsplatz? Nach der Büro- und Gartenarbeiten gehe ich gerne mit dem Hund zum Breinsberg. Von dort aus habe ich einen schönen Rundumblick über das Violental. Warum sollte man herziehen? Wer immer im Grünen, im Ruhigen sein und völlig entspannt sein Wochenende verbringen möchte, der sollte unbedingt nach Ottersheim ziehen. In nur 15 Minuten sind die A6, A63  und  A61 zu erreichen. jös

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