Rheinpfalz Gemeinsam viel geschafft

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Es sind der Gemeinschaftssinn und die Tatkraft, die die 500-Einwohner-Gemeinde Oberhausen auszeichnen. Dies werde oft gelobt, sagt Ortsbürgermeisterin Irmgard Schreiber – nicht nur von Bewohnern des zur Verbandsgemeinde Bad Bergzabern gehörenden Dorfes selbst, sondern auch von Besuchern und Gästen. Und auch die Jurymitglieder beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ haben diese Eigenschaften als Pluspunkte gewertet.

Die Oberhausener Dorfgemeinschaft sorgt nicht nur für gesellige Anlässe wie die jährliche Kerwe und das Weinfest, den monatlichen Freitagstreff und den wöchentlichen Sonntagsausklang in der Gemeinschaftshalle, in der dann das freiwillige Wirtschaftsteam die Gäste bedient. Sie ist auch daran beteiligt, die Möglichkeiten für gesellige Treffs und Kultur im Ort überhaupt erst zu schaffen. In vielen ehrenamtlichen Einsätzen haben die Oberhausener Bürger Hand mitangelegt, beim Bau und der späteren Renovierung ihrer Gemeinschaftshalle wie auch bei der Friedhofskapelle. Und gerade jüngst hat eine Gruppe Oberhausener in mehreren Einsätzen das pittoreske Rathaus für eine umfassende Sanierung entkernt. Dieser 140 Jahre alte Bau ist das Wahrzeichen Oberhausens, wegen seiner Erscheinung mit zinnengekröntem Glockenturm weithin als „Türmel“ bekannt. Dass in Oberhausens „Türmel“ Glocken läuten, ist der Tatsache geschuldet, dass das Dorf bis heute keine Kirche hat. Die steht im nahen Nachbardorf Barbelroth, wo die jüngsten Oberhausener die Kindertagesstätte besuchen und wo auch der nächste Eisenbahnhaltepunkt zur Fahrt nach Winden und weiter in Richtung Karlsruhe oder in die Zentren der Metropolregion Rhein-Neckar genutzt werden kann. Die Oberhausener Fußballer machen ebenso gemeinsame Sache mit den Barbelrothern. Man lebt ja kaum einen Kilometer voneinander entfernt, und in vielen Dingen schafft diese Nähe so durchaus „Mehrwert“ in der Lebensqualität für die hier Wohnenden. Den schafft auf der anderen Seite, im Westen, auch die Nähe zu Bad Bergzabern. Das ist fünf Kilometer entfernt und noch gut mit dem Fahrrad zu erreichen, aber direkt von Oberhausen aus auch mit dem Bus und von Barbelroth aus mit dem Zug. In Bad Bergzabern finden sich Geschäfte und Supermärkte, Ärzte, Apotheken und alle Schularten. Aber nicht für alle Besorgungen muss man Oberhausen verlassen, denn ein Metzgerwagen macht regelmäßig Station im Ort, und es gibt eine Tankstelle mit Shop und Backstation. Zur Einkehr lädt eine Weinstube ein. Autofahrer kommen von Oberhausen aus überall gut hin, denn den Ort durchzieht die Bundesstraße 427, die die Südwestpfalz mit dem Karlsruher Raum verbindet. Diese Anbindung beschert allerdings der Ortsdurchfahrt ein Verkehrsaufkommen, das für die direkten Anwohner besonders in Stoßzeiten zur Belastung werden kann. Abgesehen vom Durchgangsverkehr ist Oberhausen, das 2019 sein 800-jähriges Bestehen feiern kann, ein beschauliches Dorf mit etlichen Fachwerkhäusern, gelegen am Erlenbach und umgeben von sanften Hügeln, an deren Hängen viele Rebzeilen grünen. Die Landschaft lädt zum Radfahren und Wandern ein. Wer sich in Oberhausen niederlassen möchte, sollte vor allem Immobilienangebote im Bestand im Auge behalten. Baugrundstücke sind inzwischen knapp geworden, die Gemeinde selbst könne keines mehr anbieten, informiert die Bürgermeisterin. Leerstände im Bestand seien jedoch kaum zu verzeichnen, selbst an der Durchgangsstraße liegende frei werdende Anwesen fänden in aller Regel schnell neue Eigentümer. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. Zwei Fragen – Zwei Antworten Irmgard Schreiber (62), Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft, ist gebürtige Oberhausenerin und seit 2006 Ortsbürgermeisterin. Welcher ist Ihr Lieblingsplatz im Ort? Das ist der im Zuge der Dorfmoderation errichtete Sitzplatz am Hasenberg. Hier hat man leicht erhöht eine wunderbare Sicht auf den Ort und die Umgebung. Warum sollte man herziehen? Weil Oberhausen eine aufgeschlossene Bevölkerung, aktive Vereine und einen attraktiven Dorfmittelpunkt hat. Bad Bergzabern ist gut zu erreichen, ebenso die Autobahn, doch man hat die erholsame Natur vor der Tür.

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