Rheinpfalz Kampf gegen Monotonie

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Mannheim. Die Monotonie der Militärsiedlung Benjamin Franklin Village soll durchbrochen werden. Um das neue Stadtquartier in Mannheim-Käfertal unverwechselbar zu machen, entstand im Zuge der Planung die Idee, vier miteinander in Beziehung stehende Hochhäuser zu bauen. Drei Architekturbüros haben ihre Ideen gezeigt.

Ein weithin sichtbares Markenzeichen sollen sie werden – und eine Antwort auf die Hochhäuser im gegenüberliegenden Stadtteil Vogelstang. Die vier Hochhäuser, von denen die Rede ist, sollen maximal 48 Meter hoch sein. So sieht es der Bebauungsplan für Franklin Mitte vor. Wie Stadtplaner Klaus Elliger weiter ausführte, sollen sich drei der Hochhäuser um das Zentrum mit der Kirche gruppieren, ein weiteres Hochhaus soll auf dem Columbus-Areal an der B 38 den Eingang markieren. „Wir fänden eine gewisse Zeichenhaftigkeit und Fernwirkung gut, die ein Erkennungssymbol für Franklin bringt“, erklärte Elliger. Keineswegs gehe es dabei darum, Hochhäuser einfach anzuhäufen, wie das im gegenüberliegenden Stadtteil Vogelstang der Fall sei. Die Hochhäuser erreichen dort im Zentrum eine Höhe von rund 70 Metern. Zum Vergleich: Mannheims höchste Wohnhäuser an der Neckarufer-Nord Bebauung sind 108 Meter hoch. Das Besondere an der Architekturidee für Franklin ist, dass diese vier Hochhäuser wie Buchstaben gestaltet sind und zusammen das Wort „Home“ ergeben. „Um zu prüfen, ob unsere Idee überhaupt realisierbar ist, haben wir drei renommierte Architekturbüros mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt“, erläuterte die Darmstädter Architekturprofessorin Kerstin Schultz, die Mitglied im Franklin-Qualitätsteam und im Gestaltungsbeirat ist. In einer farbigen Präsentation stellte sie den Stadträten im Konversionsausschuss die Ergebnisse dreier Büros vor. Die Vorgaben der nach Buchstaben geformten Hochhäuser wurden in jeweils architektonisch unterschiedlichen Entwurfslösungen umgesetzt. Gemeinsam sind den Hochhäusern Sockelzonen und zugängliche öffentliche Bereiche. „Das ist eine tolle Entwicklung. Man sieht, welches Potenzial darin steckt. Das ist ein gewaltiger Unterschied zur Vogelstang vor 50 Jahren“, sagte SPD-Stadtrat Reinhold Götz. Nicht für die Hochhäuser und das englische Wort „Home“ begeistern mochte sich Carsten Südmersen (CDU). „Wenn Investoren das gut finden, werde ich das akzeptieren“, meinte er. „Wir waren kritisch, sind aber jetzt erfreut“, sagte Raymond Fojkar von den Grünen. Bei der Mannheimer Liste sei man sich in der Beurteilung nicht einig, räumte Achim Weizel ein. Ob und wie die Vorschläge wirtschaftlich umgesetzt werden können, soll nun geprüft werden.

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