Kultur Südpfalz Von der Trafo-Station zum Eigenheim

Badansicht im Projekt 068 in Landau.
Badansicht im Projekt 068 in Landau.

Wenn am Wochenende verschiedene Gebäude beim Tag der Architektur ihre Pforten für Interessierte öffnen, dann sind auch einige Projekte aus der Region rund um Landau am Start (Öffnungszeiten und weitere Informationen gibt es auf der überregionalen Kultur). Ein interessantes Landauer Objekt ist das Projekt 068.

Das Gebäude 068, erbaut im Jahr 1912 auf dem ehemaligen Kasernengelände „Estienne et Foch“, jetzt Otto-Kießling-Straße 5, in Landau ist wohl vor allem dadurch bekannt, dass es während der Landesgartenschau 2015 den Souvenirshop beherbergt hat. Bereits 2013 hatte der Eigentümer das Anwesen erworben, nachdem sein gemeinsam mit der Werkgemeinschaft Landau eingereichter Wettbewerbsbeitrag die Stadt als Verkäufer überzeugt hatte. „Allerdings zwang uns die Verschiebung der Landesgartenschau zu einer Baupause“, erinnert sich die zuständige Architektin Sabine Herrmann. Daher seien zuerst das Dach gedeckt und einige kleinere Arbeiten vorgezogen worden. Erst nach der Schau, im Oktober 2015, ging laut Herrmann die Sanierung in die entscheidende Umbauphase, die im Juli 2016 endete. Das ehemalige Anwesen, zwischenzeitlich als Trafo-Station genutzt, sollte mit seinem industriellen Charakter unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes bewahrt werden. Auf der anderen Seite stehen aber auch der Anspruch auf Energieeffizienz und ein moderner Wohnkomfort. Im Innenausbau zeigt sich das von den Architekten gewählte Konzept „konkret in der offenen Wohnraumkonzeption mit klaren und reduzierten Formen“. Für den Wohnraum wurden hochwertige Materialien ausgewählt. Der Eigentümer, dessen Hobby Möbel im industriellen Vintage-Look sind, fand die passende Ausstattung. Dass das Konzept erfolgreich ist, unterstreicht der Erfolg in einem nationalen Wettbewerb: Das Magazin „Schöner Wohnen“ kürte das Gebäude 068 in Landau aufgrund der gelungenen Symbiose aus historischer Substanz und modernem Wohndesign zu einem der vier Gewinnerobjekte seines jüngsten Modernisierungswettbewerbs. Weitere Stationen am Tages der Architektur in Landau sind die Baugruppe Gemeinsam Wohnen, Heinrich-Diehl-Straße 10-20, das L’Etat-Major-Generalstabsgebäude im Philosophengarten 3-8, das Projekt Hotel und Wohnen Queich-Promenade, Maximilianstraße 28/28a-c, und das H&M-Gebäude, Marktstraße 58. Neben diesen fünf privaten Bauprojekten im Stadtgebiet beteiligt sich auch die Stadtverwaltung Landau am Tag der Architektur. Stadtbauamtsleiter Christoph Kamplade und Sylvia Schmidt-Sercander von der Abteilung Stadtplanung und Stadtentwicklung bieten an beiden Tagen Führungen im „Wohnpark Am Ebenberg“ an. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Thema „Zukunftsfähige Quartiersentwicklung mit Baugemeinschaften“ (Anmeldung unter der E-Mail sibylle.walther@landau.de) In der Region gibt es ebenfalls Bauobjekte, die am Wochenende für eine Besichtigung offen stehen. Zunächst ist es das „Wohnhaus am Bachlauf“ in Herxheim, Zwischen den Bächen 18. In Lingenfeld öffnet das „Wohnhaus Quinten“, Schwegenheimer Straße 2, an beiden Tage seine Türen. In Niederhorbach gilt das Interesse dem Dorfgemeinschaftshaus, das offiziell unter dem Titel „Festspielhaus“ firmiert (Hauptstraße 38). In Rülzheim ist die fertiggestellte Alla-Hopp-Anlage Anlaufpunkt an diesem Wochenende. Kultur

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