Kultur Südpfalz Kein Wunsch bleibt offen

War in Landau schnell auf Betriebstemperatur: Sänger Max Mutzke.
War in Landau schnell auf Betriebstemperatur: Sänger Max Mutzke.

Nicht mit Regenschauern auf dem Festivalgelände am Fun Park, dafür aber mit bunten Lichtduschen in der Jugendstilfesthalle wurden am Freitag- und Samstagabend die ersten „Landauer Musikertage“ von Daniel Kauls „Musikmanufaktur“ aus der Taufe gehoben. Den Senkrechtstart dazu lieferte Tausendsassa-Entertainer Max Mutzke mit Monopunk und einer perfekten Show, die bei der Fangemeinde keine Wünsche offen ließ.

Einlass 18 Uhr – das haben viele Max Mutzke Fans erwartungsfroh in die Tat umgesetzt. Sichtlich dankbar dafür, nicht im Nassen stehen zu müssen, inspizieren sie die edle Jugendstilfesthalle als neues Festivalgelände. Einige Bauzäune mit Werbeschriftzügen der Hauptsponsoren Sparkasse SÜW, Antenne Landau und der RHEINPFALZ haben den spontanen Umzug vom Fun Park zur guten Stube Landaus mitgemacht, rot-weiße Absperrbänder vor den Sitzreihen auf der Empore machten jedermann klar, dass es hier kein klassisches Konzert, sondern eine Party mit Bodenkontakt geben wird. Singlegruppen, Pärchen und ganze Familien sind zum Max Mutzke Event nach Landau gepilgert, stehen geduldig an den Getränken Schlange, sitzen in Gruppen auf dem Boden und sichern sich gegen 20 Uhr schon mal die besten Plätze vor der Bühne. Sehr relaxt, das Ganze – auch, weil man sich den ganzen Abend lang nicht auf die Füße treten muss. Ein Open-Air-Festival, so mutmaßt Veranstalter Daniel Kaul, der die Stadtholding wegen des so spontan gelungenen Umzugs gar nicht genug loben kann, hätte wohl noch mehr Leute angelockt. Aber besser, „sein Kind“ ist in trockenen Tüchern, als man hätte es mit dem Bad in falschen Hoffnungen komplett ausgeschüttet. „Sein Kind“ ist an diesem Abend nicht nur Max Mutzke, den er seit Langem kennt und als „persönlichen Hero“ benennt, sondern überhaupt die Idee diese Musikertage, die ein dauerhaftes Ereignis in Landau werden, Promis und regionale Bands verknüpfen und stets einen sozialen Zweck erfüllen sollen. In diesem Jahr kommen die Spenden dem Förderverein „Ein Hospiz in Landau“ zugute und damit ist auch ausgedrückt, dass das Sterben zum Leben dazugehört. Dann aber wird tatsächlich gelebt und gefeiert. Rhythmisches Klatschen begrüßt die drei Helden von Monopunk, dann zwei saftige Schläge auf die Trommel, fetziger Beat, in die Beine gehender Groove und lautes Johlen, als Max Mutzke mit dem Bekenntnis „I love you more than I want to“ aus dem Dunkeln auftaucht. Ganz wie es seine Marke ist, folgt dem englischen Song ein deutscher Titel - „Ohne dich bin ich nichts“, und so geht es im wohl austarierten Wechsel weiter mit der bekannten Bandbreite seines Repertoires von der „Welt hinter Glas“ bis „Schwarz auf Weiß“. Bunt, facettenreich, energiegeladen und immer wieder mit souligem Tiefgang, wie bei „Marie“ reiht sich Hit an Hit, ergänzen sich frischer Funk und smarter Jazz zu einem Mix, der Gefühle transportiert und Lebenseinstellungen markiert und die Fans von Null auf Hundert auf der gleichen Welle schwimmen lässt. Viele Songs werden unaufgefordert mitgesungen, beim legendären „Just can’t wait until tonight, Baby“, das Max Mutzke vor zwölf Jahren den achten Platz beim Eurovision Song Contest bescherte, singen die Damen bereitwillig eine Oktave höher als die Herren. „Unsere Nacht“ verbindet der Star mit einem klaren Statement gegen Fremdenfeindlichkeit. „Diese Lied ist ein Appell von uns an Euch – für eine bunte Welt, für ein buntes Deutschland, für ein buntes Landau.“ Bunt, vielseitig, dabei sehr professionell, kommt auch die deutsch-niederländische Band rüber, die diesen Abend mitbestreitet – obwohl sie sich seit fast zwei Jahrzehnten Monopunk nennt. Dany Samar (Bass), Tobias Held (Schlagzeug) und Maik Schott (Klavier/Keyboard) sorgen mit kraftvollen Urban Beats für elektrisierende Spitzen und genau den richtigen Drive, mit dem Max Mutzke wie versprochen „alles geben“ kann.

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