Rheinpfalz „Kniescheibe liegt im Maisfeld“

In diesem Maisfeld bei Rosenkopf ereignete sich das Unglück.
In diesem Maisfeld bei Rosenkopf ereignete sich das Unglück.

In Sachen des Jagdunfalls, bei dem Wolfgang Dengel aus Bechhofen angeschossen und schwer am Bein verletzt wurde (wir berichteten gestern kurz im überregionalen Teil), ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft, wie die Behörde auf Anfrage bestätigt hat. Die Genesung des Opfers könnte nach Angaben der Ärzte Jahre dauern. Womöglich müsse das Bein vom Knie abwärts abgenommen werden, sagte Dengel auf Nachfrage.

Bei einer Drückjagd fungierte Dengel am Sonntag als Treiber, wie er berichtete. Er war in einem Maisfeld zwischen Bechhofen und Rosenkopf unterwegs, um Wildschweine hinauszutreiben. Gegen 10 Uhr habe ein Jäger „in die falsche Richtung geschossen“, so Dengel. Er habe in Richtung Maisfeld geschossen und ihn ins linke Knie getroffen: „Die Kniescheibe ist weg.“ Unterhalb des Knies sei das Bein ebenfalls schwer beschädigt. „Es lag verkehrt herum nach hinten gedreht“, als er zusammenbrach. Die Jagdgenossen hätten Polizei und Rettungsdienst alarmiert. Eine Ärztin aus Bechhofen habe sich um ihn gekümmert, bis Sanitäter da waren. „Meine Kniescheibe liegt noch im Maisfeld“, verdeutlichte Dengel. Er wurde in die Homburger Uniklinik gebracht. „Ich war unter Vollnarkose, als das Bein gerichtet wurde“, sagte er. Die Prognosen der Ärzte seien vorsichtig. Möglicherweise könne man das Bein heilen, habe es geheißen. Das dauere aber seine Zeit. Zwei bis drei Jahre vergingen mindestens, bis Dengel wieder laufen könne. „Dafür gibt es aber keine Garantie“, sagte er. Es könne sein, dass man das linke Bein am Knie abnehmen müsse. Wie Dengel berichtet, hat der Jagdgenosse nicht mit Schrotmunition geschossen, sondern mit solcher, die für Wildschweine gedacht ist. „Die muss durchschlagen“, sagte Dengel. Er liege mit dem Schützen nicht im Streit. Sie seien Freunde. „Er war schon zweimal hier“, betonte Dengel. Die Polizei wollte zu dem Unfall nur wenig preisgeben. Auf Nachfrage bestätigte sie nur, dass bei einem Jagdunfall jemand angeschossen wurde und dass die Verletzung nicht lebensgefährlich ist. Mehr könne man wegen weiterer Ermittlungen nicht sagen. Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung, wie Oberstaatsanwältin Iris Weingardt bestätigte.

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