Rheinpfalz Die Welt zu Gast im Kreis Kusel

Die Jugendlichen hatten bei den vielen verschiedenen Aktionen – wie hier bei der Besichtigung von Burg Lichtenberg – sichtlich S
Die Jugendlichen hatten bei den vielen verschiedenen Aktionen – wie hier bei der Besichtigung von Burg Lichtenberg – sichtlich Spaß.

„It opens your mind – Es öffnet deinen Geist.“ So beschrieb Bärbel Schmitt vom Lions Club Kusel am vergangenen Montag das Internationale Jugendcamp, das der Lions Club weltweit für Jugendliche ab 15 Jahren organisiert. Zwischen dem 7. und 19. August sind insgesamt 19 Jugendliche aus allen Teilen der Welt im „District Mitte-Süd“ zu Gast, der das Saarland, Rheinland-Pfalz und Südhessen umfasst.

„Wir haben Jugendliche aus Frankreich, Ungarn, Österreich, Bulgarien, Israel, China, der Türkei, Weißrussland und Kanada bei uns zu Besuch, erklärte der Vorsitzende des Lions Clubs Kusel, Bernd Gilcher, bei einer gemeinsamen Besichtigung der Burg Lichtenberg. Für die Jugendlichen sei dies eine tolle Sache, da sie so eine gute Möglichkeit hätten, fremde Länder und Kulturen kennenzulernen – und dies sei abgesehen von der Anreise zudem noch vollkommen kostenlos. Der Kuseler Club habe insgesamt drei Jugendliche bei Familien untergebracht; die 15-jährige Österreicherin Olivia König, die Italienerin Chiara Cester sowie die 16-jährige Fruzsi Csébfalve, die in der Nähe von Budapest in Ungarn lebt. Die erste Woche des Aufenthaltes verbrachten die Jungen und Mädchen bei den Gastfamilien, in dieser Woche seien sie alle zusammen in einer Jugendherberge in Saarbrücken untergebracht, da in der Herbergen auf Burg Lichtenberg keine Plätze mehr zu bekommen waren, erklärte Karl-Heinz Ihli, Gastvater der Österreicherin Olivia. In dieser Woche sei die internationale Truppe Tag für Tag bei einem der sieben Lions Clubs im District zu Gast, erklärte Ihli. Am Kuseler Tag stand unter anderem eine Draisinen-Tour von Lauterecken nach Altenglan, ein Picknick an der Ölmühle in Sankt Julian, eine Führung über die Straußenfarm in Freisen mit anschließendem Grillabend sowie die Besichtigung der Burg Lichtenberg auf dem Programm. Aber auch in der Woche bei den Gastfamilien wurde den Jugendlichen bereits einiges geboten. Ausflugsziele waren beispielsweise der Nahe-Skywalk, eine riesige Aussichtsplattform bei Kirn, der Besuch des Bergwerkes in Idar-Oberstein, ein Besuch des Holiday-Parks, ein Badeausflug an den Bostalsee sowie Städtetage in Rüdesheim, Bingen und natürlich Kusel, berichtete Schmitt: „Wir haben uns mit Fruszi Csébfalve sehr gut verstanden, sie ist ein wirklich liebes Mädchen, auch meine beiden Kinder hatten Spaß. Geholfen hat, dass sie fließend Englisch spricht, aber auch ein paar Brocken Deutsch konnte sie in der Woche lernen.“ Schmitt ist sich sicher, dass solch ein Austausch der Kulturen sehr wertvoll für die Völkerverständigung ist. So könne man hautnah erleben, dass man nicht alleine auf der Welt sei. Die zwei Wochen seien zwar zu kurz für eine Sprachreise, es sei aber sicherlich eine tolle Erfahrung, sowohl für die Jugendlichen als auch für die Gastfamilien. Zudem förderten solche Reisen die Entwicklung der jungen Leute. Auch Csébfalve gefällt es in Deutschland sehr gut: „Ich mag dieses Land sehr, ich war auch schon einmal in Köln und wollte einfach wiederkommen. Ich denke auch, dass ich die allerbeste Gastfamilie gefunden habe, die man sich wünschen kann.“ Die reiselustige Ungarin konnte in Deutschland bereits viele neue Freunde kennenlernen. Für das kommende Jahr habe sie sogar bereits ihre Gasteltern zu sich nach Ungarn eingeladen. Olivia König aus Österreich ist durch ihre Eltern auf die Idee gekommen, an einer solchen Reise teilzunehmen: „Meine Mutter war in ihrer Jugend über den Lions Club in Amerika, Malaysia und Indonesien, da hat sie mir das sehr ans Herz gelegt.“ Sie sei sehr froh, dass sie sich dazu entschlossen habe, sie habe sehr viele nette Menschen getroffen. Es sei praktisch schon wie ein toller Urlaub gewesen. Im nächsten Jahr wolle sie dann über den Lions Club auch nach Amerika. Der 16-jährige Victor Wei aus Peking in China ist zum ersten Mal in Deutschland und vollends begeistert: „Ich mag einfach alles an Deutschland – das Essen, die Leute und die Natur. Es ist wirklich eine sehr eindrucksvolle Erfahrung für mich, Zeit für Langeweile haben wir praktisch keine. Ich versuche in Zukunft wieder hierher zu reisen“, ist sich Wei sicher.

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