Kaiserslautern Probleme mit Schulbuchausleihe: Politik macht Druck

Die Schulbuchausleihe besorgt Politik ebenso wie Eltern und Schüler in Kaiserslautern.
Die Schulbuchausleihe besorgt Politik ebenso wie Eltern und Schüler in Kaiserslautern.

Auf Antrag der FDP-Fraktion soll sich die Stadtverwaltung in der Stadtratssitzung am Montag zur Schulbuchausleihe erklären. Wer die Bücher nach den Sommerferien inventarisiert und in die Schulen liefert, ist derzeit unklar. Der bisherige Dienstleister Thalia hat nach Problemen, die die Buchhandlung nach eigenen Angaben nicht zu verantworten hatte, den bisherigen Vertrag gekündigt.

Nach RHEINPFALZ-Informationen hat die Stadt noch keine Lösung gefunden, verhandelt aber mit dem Club Aktiv, der die Betreuung vor und nach dem Unterricht an den Grundschulen vor einigen Jahren übernommen hat. Die Stadt müsste Fahrzeuge und Räume anmieten, wenn sie wie andere Kommunen die Auslieferung selbst stemmen wollte. Brigitta Röthig-Wentz, Fraktionsvorsitzende der FDP, sagte zu dem Hickhack, die Probleme seien nur deswegen entstanden, weil die Stadtverwaltung – im Gegensatz zu anderen Kommunen – vor einem Jahr entschieden hatte, die Schulbücher aller Schüler und Schulen als Gesamtauftrag europaweit auszuschreiben. Sie habe das getan, obwohl das nach Ansicht des Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der ortsansässigen Buchhändler nicht notwendig war. Durch die Entscheidung seien den Buchhändlern vor Ort wertvolle Umsätze weggebrochen und in der Folge habe es massive logistische Probleme gegeben. Der Organisationsaufwand sei so groß gewesen, dass schließlich Thalia ihn seinen Mitarbeitern nicht mehr habe zumuten wollen, kritisiert die FDP-Frau. „Es stellt sich jetzt die Frage, ob rechtzeitig vor Beginn des nächsten Schuljahres ein neuer Dienstleister gefunden wird, der dieses Verwaltungsmonster organisiert bekommt und zu welchen Kosten“, so Röthig-Wentz.

Auch die SPD-Fraktion fordert „dringend“ Lösungen. Der Fehler sei von der Stadt schon im vergangenen Jahr gemacht worden, schimpft auch der SPD-Fraktionschef Patrick Schäfer. Das Schulbuchgeschäft sei gleich für vier Jahre als Gesamtpaket ausgeschrieben worden, dass Thalia jetzt den Dienstleistungsvertrag gekündigt habe, hänge unmittelbar damit zusammen. „Nun steht die Verwaltung vor einem riesigen Dilemma“, meint Schäfer. Sie müsse schnell eine Lösung für die Probleme finden. „Sie soll sicherstellen, dass die Schulbücher künftig rechtzeitig zu Beginn des neuen Schuljahres verfügbar sind.“

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