Rheinpfalz Schreiner warten nach Großbrand auf Ware

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LANDAU. Nach dem verheerenden Großbrand beim Holzhandel Wickert in Landau kann die Schreinerinnung in der Vorder- und Südpfalz allmählich aufatmen. Standortleiter Johannes Weber versicherte gestern, dass der Betrieb so schnell wie möglich wieder aufgebaut werden soll. Auch eine Ausstellungshalle soll es in Landau in absehbarer Zukunft wieder geben.

„Die Arbeit bei Wickert geht weiter. Mitte nächster Woche wollen wir halbwegs wieder am Start sein. Wir sind gerade dabei, alles neu zu organisieren“, sagte Weber auf Anfrage. Neben den Reinigungstrupps seien auch Sachverständige vor Ort, um zu prüfen, wie die ausgebrannten Hallen stabilisiert und reaktiviert werden können. Webers Auskunft nach verfügt Wickert in Landau über weitere Hallen, in denen Material gelagert werden kann. Momentan seien die Mitarbeiter bei der Schwesterfirma in Neckars-ulm, um von dort aus den Verkauf zu regeln. „Natürlich ist sehr viel bestelltes Material verbrannt“, sagte der Standortleiter. Was an produzierter Ware beschädigt worden sei, müsse nachbestellt werden. Weber: „Zugesagte Lieferungen werden sich verzögern, was uns sehr leid tut. Aber ich denke, die Schreiner werden das angesichts der schwierigen Lage nach dem schrecklichen Feuer verstehen.“ Wickert sei ja seit über 80 Jahren ein verlässlicher Vertragspartner. Viele Schreiner in der Vorder- und Südpfalz warten seit Tagen besorgt auf Nachrichten aus Landau. Fast alle arbeiten mit dem größten Holzfachhändler in der Südpfalz zusammen, bestellen ihr Material – von Parkett bis zu Türen und Fenstern – regelmäßig bei Wickert. „Wir sitzen quasi auf dem Trockenen“, sagte Peter Wilhelm von der Schreinerei Blumeyer in Maikammer. Auch für ihn sei der Großbrand ein Schock gewesen. „Die negativen Auswirkungen, die das für die Region hat, sind extrem“, so Wilhelm. „Auf einer Skala von eins bis zehn sind wir mindestens bei Stufe sechs bis sieben.“ Wie seine Kollegen hofft auch Wilhelm, dass Wickert schnellstmöglich einen Notfallplan für seine Kunden aufstellt: „Damit wir wissen, welche Ware wann kommt.“ Die Schreinerei müsse jetzt einige ihrer Kunden vertrösten und warte auf nähere Informationen. Steffen Starck von der Neustadter Schreinerei Eberhard geht davon aus, dass seine Kunden Verständnis für die Wartezeiten haben: „Das ist höhere Gewalt. Dafür kann der Holzhändler nichts.“ Wickert habe zugesagt, schnellstmöglich Ersatz zu liefern. Es gebe ja für alles Unterlagen, die nicht verbrannt seien. „Mein Eindruck ist, dass sie in Landau flott auf die dringendsten Probleme reagieren.“ Auch bei der Schreinerinnung Südpfalz gab es besorgte Anrufe. „Die Lage ist für alle schwierig“, so Obermeister Stefan Schmitt. Die Innung wolle Wickert ihre Hilfe anbieten. |pet

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