Rheinland-Pfalz Zukunft der Schule: Eltern für mehr Unterrichtsqualität

«Gerolstein.» Bei der Qualität des Schulunterrichts in Rheinland-Pfalz gibt es aus Sicht von Eltern noch viel Luft nach oben. Dies wurde am Samstag beim Landeselterntag in Gerolstein verdeutlicht.

„Die gesetzliche Schulpflicht bedeutet ein garantiertes Versprechen an Schüler, die bestmögliche Bildung zu erhalten – diesem Versprechen muss das Land auch gerecht werden“, sagte Landeselternsprecher Thorsten Ralle nach der Veranstaltung. Bei dieser tauschten sich unter der Überschrift „Zukunft der Schule – Anspruch und Wirklichkeit“ Eltern, deren Sprecherinnen und Sprecher, Schulelternbeiratsmitglieder und Lehrkräfte mit der Mainzer Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) aus. Diese betonte, für eine „gelingende Erziehungspartnerschaft von Schule und Eltern“ sei es wichtig, „dass sich beide als Partner auf Augenhöhe verstehen“. Bisher werde die Gestaltung der schulischen Bildung zu sehr über Bildungsziele und zu wenig über die Inhalte gesteuert, monierte Ralle. „Am Ende wird dann nicht hinterfragt, was die Kinder und Jugendlichen tatsächlich beherrschen.“ An der Grundschule etwa müsse mehr auf die Wiederholung in den Kernbereichen Lesen, Schreiben, Rechnen gesetzt werden – hier habe sich gezeigt, dass dies den größten Lerneffekt habe. Ralle rief die Landesregierung auf, die jetzt zusätzlich erwarteten Mehreinnahmen an Steuern in die Bildung zu stecken: „Die allein für dieses Jahr berechneten Mehreinnahmen für das Land von 370 Millionen Euro gehören in die Bildung und nicht irgendwoanders hin.“ Für die Behebung von Defiziten in der Schulversorgung von Rheinland-Pfalz seien nach einem vom Landeselternbeirat (LEB) aufgestellten Mängelkatalog rund 500 Millionen Euro erforderlich. Zu den Forderungen des LEB gehört eine Lehrerbelegung von 110 Prozent, um auch kurzfristig auftretende Probleme ausgleichen zu können. An der Realschule plus wünschen sich die Elternvertreter eine Neuberechnung von Klassenmesszahlen oder eine höhere Lehrerzuweisung, „um den Schülern im Unterricht besser gerecht zu werden“.

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