Rheinland-Pfalz Verdacht: Illegal Müll abgelagert

Blick auf die sanierte Deponie Haidmühle, wo vermutlich illegal Abfall abgelagert wurde.
Blick auf die sanierte Deponie Haidmühle, wo vermutlich illegal Abfall abgelagert wurde.

«Neustadt». Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd (Neustadt) hat wegen des Verdachts einer größeren illegalen Abfallbeseitigung auf dem Gelände der ehemaligen Neustadter Mülldeponien Haidmühle und Maifischgraben Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Frankenthal erstattet.

Ob sich die Anzeige gegen die Stadt beziehungsweise deren Eigenbetrieb Stadtentsorgung Neustadt (ESN) als Eigentümer des Areals richtet oder gegen die Gerst Recycling GmbH, die auf dem benachbarten Grundstück ein Abfallwirtschaftszentrum unter anderem für Bauschutt betreibt, ließ die Behörde offen. Darüber solle die Staatsanwaltschaft entscheiden, hieß es auf Anfrage. Gleichzeitig hat die SGD verboten, dass die Deponien begangen oder befahren werden; damit herrscht auf dem Gelände ein Baustellenstopp. Das heißt, es kann nicht an der seit Jahren laufenden Sanierung des Deponiekörpers gearbeitet werden. Damit beauftragt ist die Gerst Bau GmbH. Dazu wurde und wird der Müll aus der Vergangenheit untersucht und Verwertbares aussortiert. Der Rest dient der Neugestaltung der Deponie. Sozusagen an einer offenen Stelle wurde nun frischer Abfall entdeckt, wie Folien, Holz und etwas Bauschutt. Um welche Mengen es sich handelt und ob auch umweltgefährdender Abfall darunter ist, steht nicht fest. Je nachdem, was die Staatsanwaltschaft anordnen wird, muss die SGD ermitteln. Oberstaatsanwalt Kai Hempelmann bestätigte gestern den Eingang des SGD-Schreibens. Mehr könne er aber derzeit nicht sagen, da die Anzeige noch in der Erfassung sei. Nur über das Gerst-Gelände und nur durch Gerst-Mitarbeiter kann das neue Material unter das alte gemischt worden sein. Davon ist der ESN, vertreten durch den Neustadter Beigeordneten Dieter Klohr, überzeugt. Ähnliches befürchtet Andreas Gerst, einer von zwei Geschäftsführern der Gerst Recycling und der Gerst Bau GmbH. Er will alles tun, um die Ermittlungen zu unterstützen. Gerst ist seit rund 30 Jahren für Neustadt tätig. „So etwas darf eigentlich nicht passieren“, so Andreas Gerst. Das Unternehmen habe sich nie etwas zuschulden kommen lassen und wolle nicht seinen guten Ruf verlieren.

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