Rheinland-Pfalz Landgestüt: Europaweite Pächtersuche

«Zweibrücken.»Die Stiftung Landgestüt sucht einen neuen Pächter für die historische Gestütsanlage inmitten Zweibrückens. Seit Beginn der Woche ist die Pacht öffentlich und europaweit ausgeschrieben. Es ist der Versuch, die in finanzielle Schieflage geratene Einrichtung zu retten.

Ab dem 1. Januar 2018 soll das Landgestüt zunächst für fünf Jahre neu verpachtet werden. Nach der Privatisierung des Gestüts 2008 – das Land hatte die Ländereien und Gebäude der städtischen Stiftung Landgestüt übertragen, die das Gestüt an eine Betreibergesellschaft verpachtet hat – läuft jetzt der zehnjährige Förderzeitraum aus, in dem das Land die Betriebsverluste ausgleicht. Zuletzt wies die Betreibergesellschaft, an der die Pferdezuchtverbände mit 64 Prozent, die Stadt mit 26 und der Zweibrücker Reitverein mit zehn Prozent beteiligt sind, einen Jahresverlust von 65.000 Euro aus. Ein neuer Pächter soll das Gestüt nicht nur wirtschaftlich tragfähig führen, sondern auch eine höhere Pacht bezahlen. Derzeit zahlt die Betreibergesellschaft 1000 Euro pro Jahr. Mit der Ausschreibung soll ermittelt werden, welche Jahrespacht der Markt hergibt – sofern es einen Markt für ein Gestüt dieser Größe gibt, bei dem der Pächter eine Fülle von Aufgaben rund um Sport, Zucht und Tourismus erfüllen muss. Auch die Stiftung, die alle größeren Investitionen im Gestüt bezahlen muss, sucht frische Geldquellen, seit die Aufsichtsbehörde der Stadt untersagt hat, Gewinne der Sparkasse in die Stiftung fließen zu lassen. Mehreinnahmen sollen durch eine höhere Pacht, aber auch durch die Verpachtung eines Teils des Gestütsgeländes für die Bebauung mit einem Kindergarten und einer Wohnanlage erzielt werden. Interessenten können bis zum 2. August ein Angebot unterbreiten.

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