Rheinland-Pfalz Kommentar: Abgeschmiert

Die SPD stellt künftig keinen einzigen Landrat mehr in der Pfalz.

Das ist eine krachende Niederlage für die Sozialdemokraten.

Das Wahljahr 2017 ist für die SPD im Land bislang eine kommunalpolitische Klatsche. Der gestrige sensationelle Sieg Otto Rublys im Kreis Kusel reiht sich ein in eine Liste von teils unerwarteten Wahlerfolgen für die CDU: Im Donnersbergkreis hat der parteilose Kandidat, den die CDU unterstützt, die jahrzehntelange Vorherrschaft der SPD gebrochen. Im Kreis Südliche Weinstraße folgt auf die Sozialdemokratin Theresia Riedmaier ein CDU-Mann als Landrat. In der Südwestpfalz tritt eine CDU-Frau die Nachfolge des langjährigen CDU-Landrates Duppré an. Im Kreis Germersheim setzte sich Amtsinhaber Brechtel (CDU) im ersten Wahlgang durch. Im Rhein-Pfalz-Kreis verzichtete die SPD sogar darauf, überhaupt einen Kandidaten aufzustellen. Auch außerhalb der Pfalz lehrt die CDU die SPD in der Kommunalpolitik das Fürchten. Salvatore Barbaro (SPD) gehört wahrlich nicht zu den unfähigsten Kabinettsmitgliedern der Landesregierung. Aber im Kreis Mainz-Bingen konnte er gestern nicht mal ansatzweise gegen CDU-Kandidatin Schäfer punkten. Genau wie in Kusel und im Donnersbergkreis stand hier bislang ein Sozialdemokrat an der Spitze des Kreises. Diese Bilanz ist für die SPD verheerend. Die Partei regiert zwar im Land und stellt eine populäre Ministerpräsidentin, auf der Ebene der Kreise ist sie aber gewaltig abgeschmiert. Besorgniserregend ist noch etwas anderes: die Wahlbeteiligung. In Kusel machten nur 36,4 Prozent der Wähler ein Kreuzchen, im Kreis Mainz Bingen waren es noch weniger: 32,8 Prozent.

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