Pfalz Mainz: Prozess gegen AfD-Spitzenkandidat Münzenmaier geht weiter

 Foto: DPA
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Der Spitzenkandidat der rheinland-pfälzischen AfD für die Bundestagswahl, Sebastian Münzenmaier, muss sich weiterhin wegen versuchten Raubes und gefährlicher Körperverletzung vor Gericht verantworten. Beim ersten Prozesstag gestern in Mainz sind Gespräche zwischen Münzenmaiers Anwalt Jens George und der Staatsanwaltschaft mit dem Ziel, die Verhandlung zu beschleunigen und zu einem einvernehmlichen Ende zu führen, gescheitert.
Münzenmaier und vier weitere Angeklagte aus der Ultra- und Hooliganszene im Umfeld des 1. FC Kaiserslauternwerden beschuldigt, im März 2012 eine Gruppe von Ultras aus Mainz angegriffen haben. Dabei hat es laut Anklageschrift mehrere Verletzte gegeben. Den aus Kaiserslautern und Umgebung nach Mainz gereisten Hooligans ist es nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft darum gegangen, Banner und Transparente sowie Kleidungsstücke mit Insignien der Mainzer Gruppe zu erbeuten.
Nach stundenlangen Verhandlungen hinter verschlossenen Türen haben sich Staatsanwaltschaft, Gericht und drei der Angeklagten auf eine Beschleunigung des Prozesses geeinigt. Die Männer stammen aus Offenbach an der Queich. Sofern sie sich im weiteren Verlauf der Verhandlung geständig zeigten hat ihnen das Gericht Bewährungsstrafen von höchstens sechs bis acht beziehungsweise drei bis fünf Monaten zugesagt. Hinzu kämen in diesem Fall Geldauflagen. Bei Vernehmung dieser drei Angeklagten blieb zunächst unklar, ob die anderen beiden Beschuldigten bei der Attacke auf die Mainzer Ultras dabei waren.
Münzemmaiers Anwalt kündigte an, sein Mandant werde sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Der AfD-Politiker sei vor fünf Jahren Mitglied im Fan-Beirat des FCK gewesen. Das ehrenamtliche Gremium sei ein Bindeglied zwischen der Fan-Szene um dem Verein. Seit 2013 habe Münzemmaier kein Spiel des FCK mehr besucht.
Der 28-Jährige ist Vorsitzender der AfD Mainz und Geschäftsführer der AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag. Er bewirbt sich als Direktkandidat im Wahlkreis Mainz für einen Sitz im Bundestag. Im März war Münzenmaier zudem auf den Spitzenplatz der AfD-Landesliste gewählt worden. Dabei hatte er sich unter anderem gegen Nicole Höchst aus Speyer und Christiane Christen aus Harthausen durchgesetzt.

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