Wirtschaft Strombranche vor Neuordnung

«Essen». In der deutschen Strombranche bahnt sich eine Neuordnung an. Die Energieriesen Eon und RWE wollen ihre Geschäfte neu aufteilen. Eon will die RWE-Ökostrom- und Netztochter Innogy übernehmen und im Gegenzug den langjährigen Konkurrenten RWE am eigenen Unternehmen beteiligen.

Die gestern veröffentlichte Vereinbarung sieht vor, dass Eon das lukrative Netzgeschäft von Innogy erhält, während die erneuerbaren Energien unter dem Dach von RWE vereint werden sollen. Innogy würde damit zerschlagen. RWE hatte das eigene Geschäft mit erneuerbaren Energien, dem Vertrieb und dem Netz 2016 unter dem Namen Innogy an die Börse gebracht. Seitdem hält RWE noch 76,8 Prozent an Innogy. RWE behielt die konventionellen Großkraftwerke und den Strom-Großhandel. Durch den Deal mit Eon sollen die Erneuerbaren zu RWE zurückkehren. Zudem soll RWE das Eon-Geschäft mit den Öko-Energien übernehmen. Eon würde sich dadurch ganz auf die Energienetze und das Endkundengeschäft konzentrieren. Die Stromnetze sind der verlässlichste Gewinnbringer von Eon, zuletzt steuerten sie rund 65 Prozent der Erträge bei. Der Vereinbarung zufolge soll RWE für den Verkauf von Innogy eine Beteiligung an Eon in Höhe von knapp 16,7 Prozent erhalten. RWE würde damit der größte Einzelaktionär von Eon. An RWE sollen zudem Innogys Gasspeichergeschäft und die Beteiligung am österreichischen Energieversorger Kelag gehen. Innogy hat rund 44.000 Mitarbeiter und wurde an der Börse zuletzt mit etwa 20 Milliarden Euro bewertet.

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