Wirtschaft Schwierige Nafta-Verhandlungen erwartet

«Berlin». Die deutsche Wirtschaft warnt vor einer Abkehr vom Freihandel in Nordamerika und rechnet mit schwierigen Verhandlungen über das Nafta-Abkommen.

Für Unsicherheit sorge insbesondere, dass die Position der USA unklar sei, sagte der Sprecher der Deutsch-Mexikanischen Industrie- und Handelskammer, Björn Lisker. „Wir hoffen, dass sich in Washington die Erkenntnis durchsetzt, dass ein Fortbestehen von Nafta auch im Eigeninteresse der USA ist.“ Seit gestern laufen die Gespräche zwischen Vertretern der USA, Mexikos und Kanadas. US-Präsident Donald Trump hat das Abkommen wiederholt als „Desaster“ bezeichnet und sieht es als Grund dafür, dass Arbeitsplätze von den USA nach Mexiko verlagert werden. Lisker geht davon aus, dass Mexiko prüfen werde, ob mehr Güter aus den USA eingeführt werden könnten. Trump hat angekündigt, das US-Handelsdefizit mit Mexiko von derzeit 64 Milliarden Dollar (55 Mrd Euro) jährlich reduzieren zu wollen. Seit dem Inkrafttreten von Nafta 1994 hat sich der Handel zwischen den USA, Kanada und Mexiko vervierfacht. Deutschland habe davon profitiert, weil es einerseits mehr nach Mexiko exportiere und andererseits viele deutsche Firmen von Mexiko aus Kunden in den USA belieferten. Das nordamerikanische Freihandelsabkommen ist einer der weltweit umfangreichsten Handelsverträge. Es regelt den fast unbeschränkten Zugang zu Gütern und Dienstleistungen in den drei Ländern mit zusammen 478 Millionen Einwohnern.

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