Wirtschaft Schaeffler: Einigung über Konzernumbau

«Herzogenaurach». Der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler, der im saarländischen Homburg ein Werk mit 2850 Beschäftigten hat, hat sich mit den Arbeitnehmervertretern über die Ausgestaltung seines Konzernumbaus verständigt.

Mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft IG Metall sei eine Zukunftsvereinbarung unterzeichnet worden, teilte Schaeffler gestern in Herzogenaurach mit. Auf betriebsbedingte Kündigungen soll demnach grundsätzlich verzichtet, in Weiterbildung investiert und die deutschen Standorte sollen gestärkt werden. Betriebsbedingte Kündigungen seien im Rahmen von Betriebsänderungen erst zulässig, wenn alle anderen Maßnahmen aus Sicht eines paritätisch besetztes Gremiums aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite ausgeschöpft wurden. Zudem bekennt sich Schaeffler zur Tarifbindung der Metall- und Elektroindustrie. Vergleichbare Arbeitsbedingungen sollen zudem auch an den Standorten geschaffen werden, die bislang noch nicht der Tarifbindung unterliegen. Schaeffler hatte angekündigt, sein bereits eingeleitetes Umbauprogramm in diesem Jahr zu beschleunigen. Der Konzern will sich für die Veränderungen rüsten, die E-Mobilität, Industrie 4.0 und Digitalisierung mit sich bringen. Nach Kritik aus dem Kapitalmarkt hat der Auto- und Industriezulieferer die Abstimmung über eine Aktienumwandlung abgeblasen. Der Punkt wurde von der Tagesordnung der am Freitag anstehenden Hauptversammlung gestrichen. In Gesprächen mit Investoren sei deutlich geworden, dass es „weiteren Diskussionsbedarf“ gebe. Die Eigentümerfamilie hatte im März angekündigt, 166 Millionen Stammaktien – 25 Prozent des Grundkapitals – in stimmrechtslose Vorzugsaktien umwandeln zu wollen. Darüber hätten die Vorzugsaktionäre bei der Hauptversammlung abstimmen sollen. Der Schritt hätte der Eigentümerfamilie ermöglicht, weitere Anteile zu verkaufen, ohne Einfluss abzugeben.

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