Walldorf SAP hat jetzt über 107.000 Beschäftigte

Christian Klein (41) ist seit 2019 Vorstandssprecher von SAP.
Christian Klein (41) ist seit 2019 Vorstandssprecher von SAP.

Europas größter Softwarehersteller SAP, der in der Region Rhein-Neckar rund 15.500 Menschen beschäftigt, darunter viele aus der Pfalz, hat im vergangenen Jahr dank eines Schlussspurts vor allem bei Cloudsoftware mehr Geschäft gemacht als erwartet und die Anzahl der Jobs deutlich erhöht.

Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um 2 Prozent auf 27,84 Milliarden Euro, wie das Dax-Schwergewicht in der Nacht zum Freitag in Walldorf mitteilte. „Das beschleunigte Wachstum verspricht noch größere Möglichkeiten in der Zukunft“, sagte SAP-Chef Christian Klein.Der Topmanager verwies vor allem auf den Erfolg des noch jungen Produktbündels „Rise“, das Kunden den schnelleren Umstieg auf Cloudsoftware – also Computer-Programme zur Nutzung über das Internet – erleichtern soll. Der Konzern sieht sich als Weltmarktführer bei Software zur Steuerung von Unternehmen.

Besser als gedacht

Die Walldorfer stecken zurzeit viel Geld in Wachstumsinitiativen, Cloudanwendungen sind noch nicht so profitabel – und Wechselkurseffekte bremsten. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern – also der Gewinn aus dem Tagesgeschäft – sank auch deshalb um 1 Prozent auf 8,23 Milliarden Euro. Sowohl Umsatz und Ergebnis des vergangenen Jahres fielen aber etwas besser aus als von Analysten gedacht. Frühere eigene Unternehmensprognosen übertraf SAP teilweise sogar.

Unter dem Strich stieg der Nettogewinn um 2 Prozent auf 5,38 Milliarden Euro. Zwar musste SAP viel mehr Geld für die aktienbasierte Mitarbeitervergütung ausgeben. Dafür profitierte aber die Risikokapitalbeteiligungstochter des Konzerns, Sapphire Ventures, über das gesamte Jahr von der guten Wertentwicklung ihrer Investitionen.

Klein will das Cloudgeschäft deutlich ankurbeln. Cloudsoftware im Abo zur Nutzung über das Netz gilt als Zukunft der Branche und ist in weiten Teilen heute schon Standard.

Großer Aktien-Rückkauf

SAP will in diesem Jahr Aktien im Wert von bis zu 1 Milliarde Euro zurückkaufen. Die angekauften Papiere sollen für künftige Zuteilungen aus einem anteilsbasierten Vergütungsprogramm verwendet werden. „Indem wir unsere anteilsbasierten Vergütungen für neue Zuteilungen ab 2022 vorwiegend durch Aktien statt Barzahlungen ausgleichen, möchten wir die Aktienkultur in unserer Belegschaft weiter stärken und sicherstellen, dass die Interessen unserer Mitarbeitenden eng an den Interessen unserer Aktionäre ausgerichtet sind“, sagte Finanzchef Luka Mucic.

Der Konzern unterhält nach eigenen Angaben 67 Rechenzentren in 17 Ländern. Beschäftigt waren Ende 2021 rund 107.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, im Jahresvergleich ein Plus von rund 5000.

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