Wirtschaft Ryanair: Billigflieger erwartet weitere Streiks

«Dublin». Europas größter Billigflieger Ryanair rechnet mit weiteren Streiks seiner Piloten. Man werde den „lächerlichen Forderungen“ der Gewerkschaften nicht nachgeben, sagte Ryanair-Chef Michael O’Leary gestern bei der Präsentation der aktuellen Quartalszahlen.

Als möglichen Termin neuer Arbeitskämpfe nannte der Airline-Chef Ostern. Bislang gebe es dazu keinerlei konkrete Pläne und man setze vielmehr auf weitere Verhandlungen mit dem Unternehmen, sagte hingegen ein Sprecher der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) in Frankfurt. „Die Äußerungen O’Learys lassen aber befürchten, dass er immer noch nicht verstanden hat, wo seinen Leuten tatsächlich der Schuh drückt.“ Ryanair hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs (Stichtag 31. März) trotz der Streiks mehr verdient. Der Gewinn stieg um 12 Prozent auf 106 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Zum Gewinnzuwachs trugen eine gestiegene Anzahl an Passagieren und niedrigere Steuern bei. Der Umsatz kletterte bis Ende Dezember im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Zudem kündigte Ryanair einen Aktienrückkauf in Höhe von 750 Millionen Euro an, der noch im Februar starten soll. Die Iren hatten im Herbst Tausende Flüge streichen müssen. Als Grund gab die Fluggesellschaft Fehler beim Erstellen der Dienstpläne an. Die Urlaubszeiten der Piloten seien nicht ausreichend berücksichtigt worden. Und kurz vor Weihnachten konnte Ryanair weitreichende Pilotenstreiks nur knapp abwenden. 25 Maschinen waren vorübergehend am Boden geblieben, weil sich Ryanair mit seinen Piloten zunächst nicht auf eine gewerkschaftliche Vertretung einigen konnte. In Deutschland führte ein erster Warnstreik kurz vor Weihnachten nur zu einigen Verspätungen.

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