Energie Russland hält neue Erdgaskrise in Europa für möglich

Die Ostsee-Gaspipeline Nord Stram 2 führt von Russland durch die Ostsee nach Deutschland.
Die Ostsee-Gaspipeline Nord Stram 2 führt von Russland durch die Ostsee nach Deutschland.

„Ich schließe nicht aus, dass sich eine solche Situation wiederholt“, sagte der für Energiefragen zuständige Vize-Regierungschef Alexander Nowak im russischen Staatsfernsehen und spielte damit auf eine akute Gasknappheit an.

Er rief die Verantwortlichen in der EU zu Verhandlungen auf: „Wir sind zu einem Dialog bereit.“ Russland hat weitere Lieferungen in Aussicht gestellt. Es gebe aber keine Anfragen, so Nowak. Seinen Angaben zufolge fehlen in den europäischen Speichern rund 25 Millionen Kubikmeter Gas. „Dagegen sollte etwas unternommen werden.“ Die Energiegroßmacht Russland hat mehrfach eine Verantwortung für die stark gestiegenen Preise zurückgewiesen. Russland erfülle seine Vertragsverpflichtungen vollständig, sagte Nowak. Die Lieferungen an die Weltmärkte seien verglichen mit 2020 um 15 Prozent erhöht worden. Russland selbst habe 2021 so viel Gas verbraucht wie lange nicht. Nowak führte das auf den kalten Winter und die Erholung der Wirtschaft zurück.

Putin wirbt für Inbetriebnahme von Nord Stream 2

Staatschef Wladimir Putin wirbt für eine rasche Inbetriebnahme der Pipeline Nord Stream 2, die Erdgas von Russland durch die Ostsee nach Deutschland bringen soll. Die Pipeline ist zwar fertig, die Betriebsgenehmigung der deutschen Behörden steht aber aus. Die Leitung ist umstritten – auch, weil sie in Konkurrenz zu einer anderen steht, die durch die Ukraine führt und eine wesentliche Einnahmequelle des Staates ist.

Der europäische Gewerkschaftsbund ETUC äußerte im September die Befürchtung, dass es sich mehr als 2,7 Millionen Menschen in Europa nicht leisten könnten, ihre Wohnung vernünftig zu heizen, obwohl sie Arbeit hätten.

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