Bonn Real: Globus kann bis zu 24 Märkte übernehmen

Der russische Finanzinvestor SCP hattealle 276 Real-Märkte von Metro gekauft und will sie größtenteils weiterveräußern.
Der russische Finanzinvestor SCP hattealle 276 Real-Märkte von Metro gekauft und will sie größtenteils weiterveräußern.

Die wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehörende SB-Warenhaus-Kette Kaufland darf bis zu 92 Real-Märkte übernehmen, die familiengeführte SB-Warenhaus-Gruppe Globus bis zu 24 Standorte.

Dies hat das Bundeskartellamt in Bonn am Dienstag mitgeteilt. Damit Verbraucher in den einzelnen Regionen genügend Auswahlmöglichkeiten bleiben, dürfe Kaufland nur bis zu 92, statt der gewünschten 101 Märkte übernehmen. Keiner der Märkte, auf die Kaufland verzichten muss, befindet sich in der Pfalz. Die bedingte Freigabe sei möglich geworden, weil der Real-Eigentümer, der russische Finanzinvestor SCP, sich dazu verpflichtet habe, Real-Standorte mit einem Beschaffungsvolumen von zusammen mindestens 200 Millionen Euro an mittelständische Unternehmen zu verkaufen. SCP hatte vom Düsseldorfer Handelsriesen Metro alle 276 Real-Märkte gekauft und will sie größtenteils weiterveräußern. Interesse an Real hat auch Edeka. Dies prüft das Kartellamt noch.

Die Übernahme durch Globus sei aus Verbraucher-Sicht in allen betroffenen Regionen unproblematisch, sagte Mundt. Wie viele Märkte Kaufland und Globus letztlich übernehmen, hänge vor allem von den Gesprächen mit den Vermietern der Immobilien ab. Als gutes Signal für Kunden und Beschäftigte von Real wertete Jochen Baab, Sprecher der Geschäftsführung von Globus SB-Warenhaus, die Entscheidung: „Wir sind zuversichtlich, dass wir im nächsten Frühjahr mit der Integration der ersten Märkte beginnen können.“

Die Schwarz-Gruppe ist laut Kartellamt mit einem Umsatz von rund 113 Milliarden Euro, darunter 39 Milliarden in Deutschland, der mit Abstand größte Lebensmitteleinzelhändler in Europa. Kaufland betreibt rund 670 SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte, Lidl mit 39 Regionalgesellschaften etwa 3200 Standorte. Lidl sei der größte Discounter-Konzern der Welt mit 10.800 Filialen in 32 Ländern. Real-Standorte in der Pfalz mit zuletzt 800 Beschäftigten, gibt es noch in Mutterstadt, Haßloch, Germersheim, Ludwigshafen, Kaiserslautern und Landau. Der Markt in Frankenthal schließt Ende Januar.

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