Wirtschaft Noch kein Ryanair-Angebot

«Dublin/Frankfurt.» Beim Billigflieger Ryanair deuten die Signale auf einen Pilotenstreik in dieser Woche. Bei der deutschen Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ist gestern kein verbessertes Tarifangebot des Unternehmens eingegangen, wie ein Sprecher mitteilte.

Sollte bis zur gesetzten Frist gestern um Mitternacht nichts eingetroffen sein, will die VC heute ihre weiteren Maßnahmen bekannt geben. Erwartet wird ein konkreter Streikaufruf an die auf zehn deutschen Basen stationierten rund 400 Piloten. Das ist etwa ein Zehntel der gesamten Pilotenschaft des größten Billigfliegers Europas. Vertreter des Unternehmens hatten zwar einen neuen schriftlichen Vorschlag angekündigt, gleichzeitig aber den Mittwoch beziehungsweise den Freitag als möglichen Übermittlungstermin genannt. Die VC will aber dem Sprecher zufolge auf ihrer gesetzten Frist beharren, zumal die Mitglieder nach der Urabstimmung mit 96 Prozent Zustimmung ohnehin auf einen Arbeitskampf warteten. Für Freitag haben bereits die Pilotengewerkschaften aus Schweden, Irland und Belgien Arbeitsniederlegungen angekündigt. Ryanair hat daraufhin 146 von rund 2400 geplanten Europaflügen abgesagt. Betroffene Passagiere werden umgebucht oder ihnen wird der Ticketpreis erstattet. Darüber hinausgehende Entschädigungen lehnt Ryanair ab. Das Management rechnet damit, dass sich die deutschen Piloten dem Freitagsstreik anschließen könnten, wodurch es zu weiteren Flugabsagen käme. Die VC wollte sich bisher zu einem Termin nicht äußern. Sie hat sich selbst eine Vorankündigungsfrist von 24 Stunden gesetzt. Bei der europaweit geführten Auseinandersetzung geht es um die Bezahlung, aber auch um die Arbeitsbedingungen. Das Unternehmen hatte Ende 2017 erstmals Gewerkschaften als Verhandlungspartner anerkannt.

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