Wirtschaft Meldungsmarkt: Erster Pilotenstreik bei Ryanair in Irland

Bei Ryanair sind die Piloten in Irland gestern in den Streik getreten – zum ersten Mal überhaupt im Heimatland des Billigfliegers. Ryanair kündigte an, 30 der 290 Flüge von Irland aus zu streichen. Den Piloten geht es vor allem um ein transparenteres Lohn-, Beförderungs- und Versetzungs-System. Die Gewerkschaft Forsa/Ialpa moniert, dass die Karrieren der Piloten stark vom Gutdünken der Vorgesetzten abhingen. Das Unternehmen verweist darauf, dass seine Piloten so gut entlohnt würden wie sonst nirgends im Billigflug-Sektor. Eine Sprecherin der Gewerkschaft sagte, die Gespräche mit dem Arbeitgeber würden erst wieder aufgenommen, wenn sie auf Augenhöhe stattfänden und die Manager glaubhaft machten, dass sie es ernst meinten. Weitere Kampfmaßnahmen seien bis dahin nicht auszuschließen. Auch die an zehn deutschen Basen stationierten Ryanair-Piloten sollen darüber abstimmen, ob sie für ihre Forderungen nach höherer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen notfalls in einen unbefristeten Ausstand treten würden. Mit dem Ergebnis ist der deutschen Vereinigung Cockpit (VC) zufolge nicht vor Ende Juli zu rechnen. Die Vereinigung Cockpit bezeichnete den Streik der Iren als „Weckruf im Heimatmarkt“. Es reiche nicht aus, Gewerkschaften anzuerkennen, wenn dann keine Taten folgten, meinte ein VC-Sprecher. In vielen Ländern gebe es nur langsame bis gar keine Fortschritte. Ryanair müsse in einen echten sozialen Dialog eintreten. Wegen der wachsenden Spannungen mit US-Präsident Donald Trump rechnet die EU-Kommission mit einem schwächeren Wirtschaftswachstum in Europa als ursprünglich angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt werde im laufenden Jahr in den 19 Ländern der Euro-Zone und auch in der gesamten EU lediglich um 2,1 Prozent zunehmen, teilte die Brüsseler Behörde gestern mit. Im Frühjahr war sie noch von 2,3 Prozent ausgegangen. Nach Jahren der Krise war Europa gerade wieder spürbar wirtschaftlich im Aufschwung. 2007 verzeichnete die Euro-Zone noch 3,0 Prozent Wachstum, danach ging es jahrelang bergab. 2017 lag das Euro-Zonen-Wachstum dann bei 2,4 Prozent.

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