Digitales Leben Mac mini M2: Mobiler, schneller Desktoprechner

Auf dem Schreibtisch verhält sich der Mac mini ganz unauffällig.
Auf dem Schreibtisch verhält sich der Mac mini ganz unauffällig.

Apple setzt seinen Durchmarsch auf dem Rechnermarkt mit den neuen M-Chips fort. Der Mac mini mit der zweiten Generation der hauseigenen Prozessoren dürfte die Ansprüche der meisten Nutzer voll erfüllen.

Der PC-Markt schrumpft weltweit. Aber Apple setzt mit neuen Rechnern erfolgreich dagegen. Jüngstes Beispiel ist der Mac mini, der in seiner Grundform bereits seit 2005 auf dem Markt ist. Nun gibt es den winzigen Desktoprechner mit einer Kantenlänge von 20 Zentimetern, einer Höhe von 3,5 Zentimeter und gerade mal 1,2 Kilo Gewicht mit der zweiten Generation der allseits hoch gelobten M-Chips. Der Kleinrechner kostet in der Standardversion mit 699 Euro sogar weniger als das M1-Vorgängermodell. Eine neue Pro-Version des M2-Modells spielt in einer höheren Leistungs- und Preisliga. Aber die Leistung des M2-Chips auf Basis der ARM-Architektur, wie sie auch in Smartphone- und Tablet-Chips zum Einsatz kommt, ist bereits in der günstigen Version den meisten Anforderungen an Home-Office, Bildbearbeitung und Videoschnitt – selbst mit 4K-Material – gewachsen. Damit bietet Apple einen Heimrechner, der dem Mittelfeld der Intel-PCs preislich wie leistungsmäßig Paroli bietet.

Der Mac mini sieht nicht nur interessanter als Geräte des PC-Lagers aus, er ist auch flüsterleise. Die stromsparende Chiparchitektur verlangt in dieser Leistungsklasse noch nicht nach aktiver Ventilator-Kühlung; die passive Wärmeableitung des Gehäuses reicht aus. Auf der Rückseite des Gehäuse sind im Basismodell zwei Thunderbolt-4-Ports (USB-C), zwei USB-A-Anschlüsse, ein HDMI-Ausgang, ein Netzwerkanschluss und ein Audioausgang untergebracht. Das reicht für die meiste Peripherie; wer mehr anschließen will, greift zu einem kleinen Thunderbolt-Dock.

Die Grafik des M2 kann bis zu zwei Monitore ansteuern. Wer viel Geld ausgeben will, greift zum Apple Studio Display mit 5K-Auflösung für 1600 Euro. Praktisch denkende Nutzer nehmen eher zwei 4K-Monitore mit 32 Zoll Diagonale, von denen einer im Hochformat betrieben wird. Samsung oder LG bieten hier empfehlenswerte Modelle im Bereich von etwa 350 Euro Stückpreis. Sparen lässt sich auch bei Tastatur, Trackpad oder Maus, denn Produkte von Drittanbietern haben sich dem Apple-Look samt minimal abweichender Tastaturbelegung angepasst und kosten nicht einmal die Hälfte. Wer die Peripherie seines vorherigen PC weiter nutzen will: Ein Mac mini sperrt sich auch nicht gegen Windows-Mäuse.

Beim SSD-Speicher ist Apple wie immer knauserig und gierig zugleich. Basismodelle haben eher zu wenig Speicher, mehr Speicher ist überteuert. Beim Mac mini M2 ist aber das Upgrade von 256 auf 512 GB zu empfehlen, da die größere SSD laut Tests auch die deutlich schnellere ist. Die weitere Nachrüstung mit einer externen SSD stellt aber keine böse Leistungsbremse dar. Eine externe Samsung SSD T7 Shield mit zwei Terabyte Speicherplatz und sehr schnellem Datentransfer kostet beispielsweise gut 200 Euro und wird an einen der Thunderbolt-Ports angeschlossen.

Der Mac mini M2 Pro verspricht nicht nur mehr Leistung, er schließt auch eine Lücke in der Phalanx der neuen M-Rechner. Darüber liegt der fast noch neue Mac Studio, ein Hochleistungsrechner für Profis. Der hat aber bereits einen Basispreis von 2300 Euro; da liegt der Mac mini M2 Pro mit 1549 deutlich darunter, bietet aber dennoch bereits Profi-Features. Dazu gehören vier Thunderbolt-Schnittstellen und die Option, maximal drei hochauflösende Monitore anzuschließen. Einer davon darf sogar 8K-Auflösung haben – die aber derzeit noch von keinem Seriengerät geboten wird.

Wie beim Basisgerät gilt: Bessere Ausrüstungsvarianten machen den Mac mini Pro schnell sehr teuer. Bei einem angedachten Neukauf sollte man also prüfen, welche Leistungsklasse gewünscht ist, die dann möglichst mit einem der Basisgeräte abgedeckt wird.

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