Wirtschaft Kommentar: Zeit zum Durchatmen

Der Widerstand von Betriebsrat

und Gewerkschaft hat sich gelohnt:

Betriebsbedingte Kündigungen sind

bei Opel bis 2023 ausgeschlossen.

Das Vertrauen in die französische Muttergesellschaft PSA ist bei den Opel-Beschäftigten wieder ein Stück weit hergestellt. Ganz zurückgewonnen haben es die Franzosen um ihren portugiesischen Vorstandschef Carlos Tavares aber noch nicht. Denn die wenigen Monate, die seit dem Wechsel der Rüsselsheimer von GM zu PSA vergangen sind, waren nervenaufreibend genug. Da sollten Tarifverträge ausgehebelt werden, da wurden die deutschen Standorte verunsichert, da schien ein noch größerer Jobabbau angedacht. Nun aber haben Arbeitnehmervertreter und Gewerkschafter in harten Verhandlungen das wichtigste Ziel erreicht – und das heißt: Es bleibt bei den 3700 zum Abbau vorgesehenen Stellen, und es geschieht sozial verträglich. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis zum Jahr 2023 ausgeschlossen. Der Preis, den die Arbeitnehmer dafür bezahlen, ist verschmerzbar: Wegfall von Zusatzzahlungen, Anrechnung von Entgelterhöhungen auf übertarifliche Vergütungsbestandteile sowie Verschiebung von Tariferhöhungen. Hauptsache, die Werke bleiben bestehen und können nach Produktionszusagen ihre Wettbewerbsfähigkeit beweisen. Denn eines ist klar: Opel muss effizienter arbeiten, um endlich wieder Gewinne zu erzielen. Falls nicht, zieht Tavares spätestens 2023 die Reißleine.

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