Wirtschaft Hohe Inflation: Verbraucher wollen bei Weihnachtsgeschenken sparen

Weihnachtseinkäufe
Die Verbraucher wollen in diesem Jahr im Schnitt 250 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben.

Selbstgestrickte Socken statt teurer Konsole? Die Deutschen wollen bei den Weihnachtsgeschenken den Gürtel etwas enger schnallen. Der Handel könnte mit Rabatten reagieren, glaubt ein Experte.

Hohe Inflation und ein entsprechend schmaler Geldbeutel: Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland will einer Umfrage zufolge in diesem Jahr weniger für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Zwei Drittel der Befragten wollen demnach ihre Ausgaben reduzieren, mehr als jeder und jede Vierte sogar deutlich, wie aus einer nach eigenen Angaben repräsentativen Umfrage des Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) hervorgeht. Dafür wurden Ende Oktober und Anfang November mehr als 1000 Erwachsene in Deutschland von einem Marktforschungsinstitut befragt.

Die Verbraucher wollen demnach in diesem Jahr im Schnitt 250 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben und damit etwas weniger als im vergangenen Jahr (252 Euro). Zum Vergleich: 2021 lag der Wert noch bei 273 Euro. Zum Weihnachtsfest vor dem Beginn der Corona-Pandemie, also 2019, betrug er 281 Euro.

Handel könnte mit Rabatten gegensteuern

«Die rasanten Preissteigerungen haben das Leben verteuert und den finanziellen Spielraum eingeengt - darunter leiden die Geschenkbudgets», sagte EY-Handelsexperte Michael Renz laut Mitteilung. Für den Handel werde die Situation immer schwieriger. «Denn berücksichtigt man noch die Inflation, müssen wir einen massiven Einbruch bei den Geschenkbudgets in den vergangenen drei Jahren und erhebliche reale Umsatzeinbußen konstatieren.»

Der Erfolg des Weihnachtsgeschäfts hängt nach Worten von Renz wie immer auch vom Wetter ab. «Fest steht jedenfalls, dass der Handel sich enorm anstrengen muss, die Menschen zum Geldausgeben zu animieren», sagte Renz. Der Handelsexperte ging davon aus, dass die Branche mit Preissenkungen und Rabattaktionen versuchen dürfte entgegenzusteuern. Das sei letztlich aber kein nachhaltiges Erfolgsmodell.

Auch in diesem Jahr dürften laut der Umfrage am häufigsten Geschenkgutscheine und Bargeld unter dem Weihnachtsbaum liegen. Es folgen Spielwaren, Lebensmittel und Süßwaren, Kleidung und Bücher.

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