Meinung Hoffnungsträger ICE

Derzeit fahren ICE von Mannheim nach München noch über die Geislinger Steige (Foto). Eine neue Strecke, die deutlich kürzere Fah
Derzeit fahren ICE von Mannheim nach München noch über die Geislinger Steige (Foto). Eine neue Strecke, die deutlich kürzere Fahrzeiten ermöglicht, ist aber bereits im Bau.

Für den Klimaschutz wird der ICE künftig noch dringender gebraucht als bisher. Und der Deutschland-Takt erfordert auch einen Neu- und Ausbau von Strecken.

Kurz vor der Corona-Krise schien der ICE-Verkehr der Deutschen Bahn (DB) auf gutem Weg. Der Einbruch durch die Pandemie wird sich auch nach deren Abklingen nicht von heute auf morgen überwinden lassen. Aber mittel- und langfristig muss der ICE-Verkehr für den Klimaschutz massiv ausgebaut werden – und dies wird nicht ohne den Aus- und Neubau von Strecken möglich sein.

Politisch heiß diskutiert wird über den ICE derzeit vor allem als Alternative zum innerdeutschen Luftverkehr. Das ist nicht falsch, aber umwelt- und klimapolitisch viel wichtiger ist die Konkurrenz zum Auto. Hier ist das Verlagerungspotenzial deutlich größer.

Offenes System ist von zentraler Bedeutung

Im Wettbewerb mit dem flexiblen Auto ist es von zentraler Bedeutung, dass der ICE als offenes System ohne Reservierungspflicht erhalten bleibt, das flexible und spontane Reisen erlaubt. Bei der DB ist zum Glück das Desaster von 2003 mit einem Airline-inspirierten Preissystem und der gescheiterten Abschaffung der Bahncard 50 unvergessen. Die DB kennt seitdem den Wert des offenen Systems, dessen Vorteile aus Kundensicht klar dominieren.

Ein Nebeneffekt des Preissystem-Desasters von 2003 war, dass auch die ebenfalls von früheren Lufthansa-Managern geplante Abschaffung der ICE-Speisewagen als kolossaler Flop in Erinnerung ist. Bei aller Kritik an manchen Mängeln verdient es Anerkennung, dass die DB ihre Lektion in Sachen Bahncard 50 und Speisewagen nachhaltig gelernt hat.

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