Wirtschaft Heidelberg schreibt erneut schwarze Zahlen

Wiesloch. Ein umsatzstarkes Schlussquartal hat der Heidelberger Druckmaschinen AG für das gesamte Geschäftsjahr 2016/17 (31. März) erneut einen Gewinn nach Steuern beschert. Nach vielen verlustreichen Jahren sieht der Konzern das Ziel erreicht, dauerhaft in die Gewinnzone zurückzukehren.

Der Weg dorthin war mit erheblichen strukturellen Änderungen im Unternehmen, vor allem aber mit einem deutlichen Abbau von Arbeitsplätzen – auch in der Region – verbunden. Vom 1. Januar bis Ende März 2017 erzielte der Konzern einen Umsatz von 845 Millionen Euro, 135 Millionen mehr als in der gleichen Vorjahreszeit, wie der Konzern gestern auf Basis vorläufiger Bilanzzahlen mitteilte. Unterm Strich stand in den drei Monaten ein Gewinn von 46 Millionen Euro, 11 Millionen mehr als im Vorjahr. Nach Angaben des Unternehmens waren dies die besten Quartalswerte seit 2008. Im Gesamtjahr 2016/17 erzielte der Konzern einen Umsatz von 2,52 (2015/16: 2,51) Milliarden Euro und einen Gewinn von 36 Millionen Euro, 8 Millionen mehr als im Jahr zuvor. Mit Ausnahme des Jahres 2013/14, als ein Gewinn von 4 Millionen Euro erreicht wurde, erzielte die Druckmaschinen AG seit 2008 Verluste meist im dreistelligen Millionenbereich. Um die Trendwende zu erreichen, trennte sich der Konzern von Teilen des Produktportfolios, investierte stark in Digitalisierung und Servicegeschäft und baute zeitgleich Tausende von Arbeitsplätzen ab. Beschäftigte der Konzern Ende des Geschäftsjahres 2007/08 knapp 19.600 Mitarbeiter, waren es Ende März noch 11.511. Deutlich war der Stellenabbau auch in der Region: Waren im Jahr 2007 in Heidelberg – bis 2015 Sitz der Hauptverwaltung – und dem Produktionsstandort Wiesloch-Walldorf noch rund 8500 Mitarbeiter beschäftigt, zählte die Belegschaft Ende 2016 noch 4906 Mitarbeiter. Wobei es gegenüber 2015 in Wiesloch einen leichten Stellenaufbau gegeben hat. Der Fokus aufs Digitale wird sich auch auf Arbeitsplätze auswirken. So würden künftig andere Qualifikationen benötigt, hatte Vorstandschef Rainer Hundsdörfer im Februar gesagt. Während in einigen Bereichen weniger Beschäftigte nötig seien, werde an anderer Stelle Personal aufgebaut. Etwa im neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum am Standort Wiesloch-Walldorf, laut Hundsdörfer das branchenweit modernste, in das der Konzern 50 Millionen Euro investiert. Im Jahresergebnis 2016/17 sieht Hundsdörfer eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung des Unternehmens. Um das erwartete Umsatzwachstum und die substanzielle Steigerung der Profitabilität auch zu erreichen, müsse der Konzern nun die strategischen Weichen hin „zu einem auf die Kundenbedürfnisse orientierten fokussierten digitalen Unternehmen stellen“, so Hundsdörfer.

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