Einzelhandel Handelsverband regt freiwillige Lohnsteigerung an

Seit Monaten gibt es im Handel immer wieder Proteste und Warnstreiks der Beschäftigten.
Seit Monaten gibt es im Handel immer wieder Proteste und Warnstreiks der Beschäftigten.

Im Tarifkonflikt im Einzelhandel hat der Handelsverband HDE am Mittwoch den Mitgliedsunternehmen eine freiwillige Lohnsteigerung empfohlen.

Demnach können die Löhne und Gehälter frühestens zum Beginn des neuen Tarifjahres, am 1. Mai, um maximal 10 Prozent angehoben werden, teilte Thomas Scherer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Rheinland-Pfalz, mit. Unternehmen, die bereits die erste Empfehlung im Oktober (5,3 Prozent ) umgesetzt hätten, könnten nur die Differenz zahlen.

Der Handelsverband kritisiert, dass die Gewerkschaft Verdi weiter auf nicht erfüllbaren Forderungen beharre und somit versuche, den Arbeitgebern einen Tarif zu diktieren, der für die meisten Unternehmen nicht zu verkraften sei, so Scherer. Die rund 155.000 Beschäftigten in Rheinland-Pfalz sollten jedoch nicht unter der Blockadehaltung von Verdi leiden. Deshalb habe der HDE erneut die freiwillige Anhebung empfohlen.

Verdi fordert ein Lohnplus von 2,50 Euro pro Stunde

Die Offerte im Oktober hatte Verdi kritisiert, weil viele von Kaufmännern geführte Handelsbetriebe, wozu vor allem Edeka-, aber auch einige Rewe-Märkte gehören, der Empfehlung nicht gefolgt sind. Zudem klaffe eine Lücke zwischen dem Ende des Tarifjahres, Ende April 2023, und Oktober, dem Start für freiwillige Zahlungen.

Zu den tarifgebundenen Unternehmen im Handel zählen der Kölner Handelsriese Rewe, die zur Schwarz-Gruppe gehörenden Märkte Kaufland und Lidl sowie Aldi, der Möbelhändler Ikea und auch die Otto-Gruppe.

Zentrale Forderung von Verdi ist eine Anhebung der Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde und für die unteren Beschäftigtengruppen eine Erhöhung des Stundenlohns auf 13,50 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Laut HDE entspräche das einer Lohnerhöhung von 15 Prozent. Die Arbeitgeber hatten bisher angeboten, die Löhne bei einem zwei Jahre laufenden Tarifvertrag im ersten Jahr um 6 Prozent, im zweiten Jahr um weitere 4 Prozent anzuheben.

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